Neuer SPIN-Leitfaden: Good Practices zur Inklusion von geflüchteten Personen und Menschen mit Behinderungen

Im neuen Leitfaden des Projekts SPIN finden sich Erkenntnisse und praktische Tipps aus vier integrativen Sportprojekten.

Der neue SPIN Good Practice Guide trägt zum evidenzbasierten Wissen über effektive Methoden und Ansätze zur Förderung der sozialen Inklusion bei, indem er die praktischen Lernerfahrungen von vier beispielhaften Good Practice-Projekten teilt. Die Publikation wurde von Kayra Hohmann vom SPIN-Forschungspartner Camino verfasst. 

Die Arbeit stellt vier verschiedene Sportprojekte aus den SPIN-Kooperationsländern Niederlande, Österreich, Italien und Finnland vor, die sich an marginalisierte Gruppen mit hohen Zugangsbeschränkungen zum Sport richten. Die empirische Studie stützt sich auf qualitative Interviews mit Projektleiter*innen und Sportlehrer*innen der ausgewählten Projekte und beschreibt die praktischen Schwierigkeiten, mit denen sie während der Umsetzung des Programms konfrontiert waren, sowie die kreativen Lösungen, die entwickelt wurden, um ihnen entgegenzuwirken. 

Europäische Beispiele für gute Praxis

Die vier ausgewählten Beispiele verfolgen alle einzigartige Ansätze, um die Integration ihrer Zielgruppe zu fördern. Sie verfolgen entweder eine partikularistische Strategie, die sich explizit an Flüchtlinge richtet, oder einen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, Flüchtlinge zusammen mit anderen Teilnehmern derselben übergreifenden Gruppe zu integrieren.

Das Projekt Massari Swimming Pool der UISP in Turin ist ein wöchentliches Schwimmangebot nur für Frauen, das sich an geflüchtete Menschen, Migrant*innen und italienische Frauen richtet. Es soll Asylbewerber*innen und geflüchtete Menschen mit anderen Italiener*innen und Migrant*innen zusammenbringen, indem es ihnen einen sicheren Raum für Sport und soziale Kontakte bietet. 

Das Programm Fit4Life (Monaliiku Finnland) fördert das körperliche und emotionale Wohlbefinden von Migrant*innen und geflüchteten Frauen aus Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerungsmehrheit durch Fitnessübungen und Bildungsangebote. 

Wereldmeiden ("Worldgirls") der niederländischen Organisation Huis voor Beweging ist ein Buddy-Projekt für geflüchtete Schülerinnen und niederländische Mädchen (hauptsächlich Studentinnen), die gemeinsam verschiedene Sportarten ausprobieren. Es zielt darauf ab, den sozialen Austausch zwischen ihnen zu stärken. 

Während sich diese drei Beispiele an unterschiedliche weibliche Zielgruppen richten, richtet sich das vorgestellte Beispiel aus Österreich an Menschen mit Beeinträchtigungen unterschiedlichen Geschlechts, Hintergrunds und Alters. Da es nur wenige Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt und diese für Migrant*nnen und Flüchtlinge kaum vorhanden sind, spricht DAHEIMKICKER Menschen mit Beeinträchtigungen als Gesamtgruppe an und versucht, ihre Teilhabe am Sport zu unterstützen.

Durch die Herausarbeitung  praktischer Erkenntnisse und Erfahrungen, die die Projekte im Laufe der Zeit gewonnen haben, soll der Leitfaden Basisorganisationen bei der Lösung praktischer Schwierigkeiten helfen, die bei der Durchführung von integrativen Sportprojekten für geflüchtete Menschen und Asylbewerber*innen auftreten können.

Hintergrund 

Die Veröffentlichung wurde im Rahmen des Projekts "Sport Inclusion of Refugees across Europe" (SPIN Refugees) entwickelt. Das Projekt SPIN Refugees lief von Januar 2020 bis Dezember 2022 und wurde durch den Aufruf 2019 der Europäischen Kommission - Sport als Instrument zur Integration und sozialen Eingliederung von Flüchtlingen - kofinanziert. Das Projekt wurde vom Sport Inclusion Network (SPIN) initiiert und in transnationaler Zusammenarbeit zwischen neun europäischen Partnerorganisationen durchgeführt.

Die gedruckte Version des Good Practice Guide kann unter belabed [AT] vidc [DOT] org bestellt werden.

Download: Sport and Refugees: Learning Lessons and Practical Takeaways from Four European Cases of Good Practice

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