Unser Spiel für Menschenrechte

Menschenrechte, globale Gerechtigkeit und Katar 2022

Von 20.11. bis 18.12.2022 fand die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar statt. Schon im Vorfeld warf dieses Ereignis große Schatten, vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. So kam und kommt es in Katar zu gravierenden Verletzungen der Arbeitsrechte, aber auch der Frauen- und Kinderrechte.

fairplay setzt sich bereits seit Jahren mit dem Thema der Menschenrechte und nachhaltiger Entwicklung im Sport auseinander – auf nationaler, europäischer und
internationaler Ebene. Unter dem Slogan Unser Spiel für Menschenrechte traten wir in dem Projekt von 2022-2024 gemeinsam mit einer Allianz an zivilgesellschaftlichen Akteur*innen für einen Sport ein, der die Menschenrechte schützt und achtet. Die öffentlichkeits- und breitenwirksamen Potenziale des Sports werden genützt, um aktiv und partnerschaftlich zur Realisierung von Menschenrechten und globaler Gerechtigkeit beizutragen.

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Aktivitäten

Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit

Präsentiert wurde das Projekt kurz vor dem Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden (IDSDP, 6. April), in Form einer Pressekonferenz am 30. März 2022, bei der die zentralen Stakeholder* und Fördergeber*innen dabei waren. Sportvereine in ganz Österreich beteiligten sich rund um den IDSDP unter dem Slogan „Unser Spiel für Menschenrechte“ an der Kampagne. Mittels Kampagnenmaterialien und Policies wurde zur Einhaltung der Menschenrechte aufgefordert.
In Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit wurde eine Schulung für Sportjournalist*innen angeboten (ORF). Gezielte Medienkooperationen gab es u. a. mit Der Standard, radio FM4 und dem ballesterer Magazin. 

Ausgehend von einer in der Arbeitsgruppe Sport und Menschenrechte erarbeiteten Vorlage für die Umsetzung von Menschenrechts-Policies bekennen sich österreichische Sportverbände öffentlich zu den Menschenrechten und treten ihrerseits dafür ein, dass bei Vergabeentscheidungen von internationalen Verbänden die Menschenrechte ernst genommen werden. Zusätzlich wurden Factsheets erarbeitet, die Verbände bei der Implementierung verschiedener menschenrechtlicher Themen unterstützen sollen. Diese Aktivitäten sollen Sportverbände dazu nützen, um ihrerseits in der Öffentlichkeit positiv voranzugehen und zu zeigen, dass österreichische Sportakteur*innen und der österreichische Sport Verantwortung übernehmen.
Periodisch erscheinende Hintergrundinformationen zum Thema zeigten die Verantwortungen und Möglichkeiten des Aktiv-werdens verschiedener Akteur*innen auf, gemeinsam mit der Österreichischen Liga für Menschenrechte wurde ein Schwerpunktheft (Dossier) erarbeitet, das auch dem ballesterer beigelegt wurde.

Dialog und Bildungsarbeit

Es gab eine Podiumsdiskussion in der Veranstaltungsreihe Club 2x11 in der Hauptbücherei Wien, zusätzlich informierte eine Speaker's Tour durch die Bundesländer über die Situation der betroffenen Arbeiter*innen vor Ort. Unter dem Titel Cup der Menschenrechte wurde mit den Diasporas aus jenen Nationen, die auch in
Katar im Zuge von Arbeitsmigration vertreten sind, ein Fußballturnier organisiert.
Die fairplay Aktionswochen im Oktober 2022, bei denen sämtliche Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga der Männer sowie der Frauen-Bundesliga teilnahmen, standen unter dem Titel „Unser Spiel für Menschenrechte“. Im Rahmen des Filmfestivals this human world gab es jedes Jahr (2022-2024) einen Schwerpunkt auf Sport und Menschenrechte. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Partner*innen wurden Workshops für Jugendliche und junge Erwachsene (darunter auch Lehrlinge) angeboten, die gezielt Sport, Arbeits-, Kinder- sowie Frauenrechte und globale Gerechtigkeit zum Inhalt haben.

Politische Arbeit und Vernetzung

Gemeinsam mit der Ständigen Vertretung zur EU (OV) in Brüssel und Parlamentarier*innen des Europäischen Parlaments wurden die Aktivitäten im österreichischen Sport – ausgehend von der Arbeitsgruppe Sport und Menschenrechte – als Good Practices vorgestellt, gleichzeitig wurde darauf geblickt, wie Akteur*innen der EU positiv auf zukünftige Vergabeentscheidungen einwirken können. Auf der Ebene des österreichischen Parlaments fand 2024 ein Dialogforum statt, wo erste Errungenschaften des österreichischen Sports vorgestellt und Lehren aus Katar diskutiert wurden. Gemeinsam mit internationalen Partner*innen (Centre for Sport and Human Rights, Terre des Hommes International & Deutschland, Amnesty International, Sport and Rights Alliance) gab es eine Vernetzung zu den aktuellen Themen sowie Inputs der Projektpartner*innen auf EU- und UN-Ebene.

Kooperationspartner*innen

Südwind
Frauen*solidarität
Österreichische Liga für Menschenrechte
Vereinigung der Fußballer (VdF)
this human world
Weltumspannend arbeiten (ÖGB)
radio FM4

Fördergeber*innen

Austrian Development Agency (ADA)

Die Initiative wurde maßgeblich gefördert von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (Austrian Development Agency, ADA).

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