Kommentar - FairPlay subjektiv & offensiv

Nazi-Grüße aus Athen

AEK Spieler Giorgos Katidis behauptet also er hätte mit dem hochgereckten rechten Arm nur einen befreundeten Spieler auf der Tribüne grüßen wollen. Da ist ja Straches Erklärung noch glaubwürdiger, das er mit seinen drei ausgestreckten rechten Fingern lediglich drei Bier bestellen wollte, aber keinesfalls den neozazistischen „Kühnen-Gruß“ zeigte.

 

Auf dem Video sieht man Katidis wie er den Hitler-Gruß auch dann noch durchzieht, als ihn seine Mitspieler nach seinem Tor umarmen wollen. Sein brasilianischer Mitspieler Roger Guerreiro steht nur daneben und beobachtet ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Angewidertheit. Ein AEK-Betreuer versucht erfolglos den Arm von Katidis runter zu drücken.

 

AEK Trainer Ewald Lienen sagte nach dem Vorfall: „Die Tendenz geht klar Richtung Suspendierung“ und „er wird sich im Sommer voraussichtlich einen neuen Verein suchen müssen. Anders geht es nicht." Katidis kam dem zuvor in dem er seinen Abschied vom Verein bekannt gab. Der griechische Fußballverband EPO hat angekündigt den 20-jährigen lebenslang für alle Nationalmannschaften zu sperren.

 

Lienen erklärte auch, dass AEK einen antifaschistischen Hintergrund habe und „unsere Fans gehen auf die Barrikaden. Unsere Hauptfangruppe heißt 'The Originals', die sind antifaschistisch. Eine Lebenseinstellung ist das, eine Gesinnung."

 

Die AEK Ultra-Gruppe Original R21 verurteilte die Aktion mit scharfen Worten und betonte, dass der Verein ursprünglich von Flüchtlingen gegründet wurde.

 

Bei den Wahlen im letzten Jahr erreichte die Neonazi-Partei Chrysi Avgi ("Goldenen Morgenröte") fast 7 % aller Stimmen. Sie tritt offen mit faschistischen und rassistischen Symbolen an die Öffentlichkeit. Zum Repertoire gehören Keltenkreuz-Fahnen, NS-Reichsadler und auch der „römische Gruß“. Katidis ist weder in Griechenland noch in Europa ein Einzelfall, die TV Kameras lieferten lediglich die anschaulichen Bilder.

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