Gemeinsam gegen Rassismus und für eine vielfältige Gesellschaft

Freundschaftliches Länderspiel gegen Bosnien und Herzegowina am 31. März 2015 im Wiener Ernst Happel Stadion im Zeichen gegen Diskriminierung

Beim freundschaftlichen Länderspiel Österreich gegen Bosnien und Herzegowina am 31. März 2015 im Ernst Happel Stadion in Wien wird ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung gesetzt. Beide Teams zeigen Rassismus die Rote Karte.


Der Österreichische Fußball-Bund, der Fußballverband von Bosnien und Herzegowina sowie die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel setzen sich gemeinsam für einen Fußball ohne Diskriminierung ein und betonen, die Potenziale des Sports für eine respektvolle und friedliche Gesellschaft zu nutzen. Die Antidiskriminierungsbotschaft wird im ganzen Stadion zu sehen und zu hören sein. Auch alle Fans und BesucherInnen sind aufgefordert, sich für Vielfalt und gegenseitigen Respekt stark zu machen.


Christian Fuchs (Kapitän Österreich):

"Diskriminierung im Form von Beleidungen oder Ausgrenzungen dürfen im Fußball keinen Platz haben. Das sollte nicht nur für alle Fußballfans selbstverständlich sein, sondern für unsere Gesellschaft im Allgemeinen."


Edin Džeko (Kapitän Bosnien und Herzegowina):

„Es gibt keinen Platz für Diskriminierung und Nationalismus im Fußball. Wir Spieler sind Vorbilder, unser Nationalteam ist ein Symbol für Zusammenhalt und Vielfalt."


Über die Wichtigkeit und Wirkung solcher Aktionen sagt der Wettbewerbsdirektor des bosnisch-herzegowinischen Fußballverbands Elmir Pilav:

„Erst kürzlich zeigten in der bosnischen Liga alle Teams Diskriminierung und Nationalismus die Rote Karte. Wir sind überzeugt, dass solche Aktionen von beteiligten Vereinen, Fans und Spielern gut angenommen werden.“


Die Begegnung der beiden Teams ist eine ganz besondere, denn beide haben eine lange gemeinsame, auch konfliktreiche, Geschichte. Viele Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien leben heute in Österreich, insbesondere in Wien: Bis 1918 waren Österreich und Bosnien und Herzegowina Teil der Habsburgermonarchie, in den 1960ern kamen viele Menschen als sogenannte GastarbeiterInnen, in den 1990ern als Flüchtlinge, heute als BesucherInnen nach Österreich. Sie sind prägender Teil dieser Gesellschaft und aus Alltag und Kultur nicht wegzudenken.


Zur Rolle des Fußballs nach dem verheerenden Bürgerkrieg der 1990er sagt Valentin Inzko, Hoher Repräsentant der internationalen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina:

„Der Fußball ist zu einem verbindenden Element geworden. Die Teams bauen Brücken von Volksgruppe zu Volksgruppe, von SportlerIn zu SportlerIn und vor allem: von Mensch zu Mensch. Diese Aufgaben hat auch und insbesondere der bosnisch-herzegowinische Fußball. Als Bollwerk gegen Nationalismus, Rassismus und Fanatismus.“


Mit dieser Aktion soll ein klares Zeichen für Respekt, Freundschaft und gegen Ausgrenzung und Rassismus gesetzt werden. Vorurteile – gegenüber Menschen verschiedener Herkunft oder Hautfarbe, verschiedenen Geschlechts oder sexueller Orientierung – sollten in der Gesellschaft und im Stadion kein Thema sein.


Bereits seit 1997 arbeitet der ÖFB mit der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel zusammen. Seit 2006 finden jährlich Antidiskriminierungs-Aktionen bei Länderspielen statt. FairPlay ist auch am West-Balkan aktiv und seit 2007 Partner des Fußballverbandes von Bosnien und Herzegowina. Gemeinsam mit dem „Balkan Alpe Adria Projekt“ (BAAP) werden Jugendturniere, Stadionaktionen, Workshops und Konferenzen seit Jahren erfolgreich durchgeführt.

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