FairPlay-Stellungnahme zur Aussage von Wacker Innsbruck Trainer Roland Kirchler „Fußball ist ein Männersport“

Nach dem Spielabbruch beim Bundesligaspiel FC Wacker Innsbruck gegen Sturm Graz meinte Wacker-Cheftrainer Roland Kirchler "Fußball ist ein Männersport." Eine Stellungnahme von FairPlay.

Am Samstag, den 24.11.2012 empfing der FC Wacker Innsbruck den SK Sturm Graz am Innsbrucker Tivoli im Rahmen der 17. Runde der Österreichischen Bundesliga. Nach mehreren Plastikbecherwürfen von der Osttribüne in Richtung des Schiedsrichterassistenten brach Schiedsrichter Manuel Schüttengruber das Match in der Nachspielzeit ab.

 

Der Wacker-Coach Roland Kirchler meinte kurz darauf in einem Interview: „Ich kann den Abbruch zwar nicht gutheißen, aber die zwei Minuten hätte der Schiedsrichter über die Zeit bringen können. Fußball ist ein Männersport und da sollten auch Schiedsrichter Männer sein.“

 

Fakt ist, dass sich Fußball sowohl bei Männern als auch bei Frauen weltweit größter Beliebtheit erfreut. Auch der FC Wacker Innsbruck hat zwei sehr erfolgreiche Frauenteams, eines in der ÖFB-Frauenliga und eines in der 2. Liga Mitte/West . Nicht zu vergessen, dass der FC Wacker Innsbruck einen Antirassismus- und Antidiskriminierungsparagraphen in seinen Statuten verankert hat und Fans und Verein u.a. bei den jährlich stattfindenden und von der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. koordinierten Aktionswochen teilnehmen und sich klar gegen jegliche Form von Diskriminierung deklarieren.

 

Eine sexistische Aussage wie die von Kirchler konterkariert diese Bestrebungen des FC Wacker Innsbruck und seiner Fans.

 

Gerald Schwaninger, der Geschäftsführer des FC Wacker Innsbruck äußerte sich wie folgt:

„Der FC Wacker Innsbruck steht seit vielen Jahren für eine offene Vereinskultur und wir versuchen stets unsere Verantwortung durch die Unterstützung und Durchführung von Aktivitäten gegen Diskriminierung im österreichischen Fußball zu übernehmen. Auch unser Trainer Roland Kirchler steht voll und ganz hinter diesen Projekten. Unser aktueller Cheftrainer bedauert seine, in der ersten Emotion, gemachte Aussage nach dem Heimspiel gegen Sturm Graz. Er wollte damit niemanden zu nahe treten, sondern lediglich zum Ausdruck bringen, dass es mit ein wenig mehr Fingerspitzengefühl aus seiner Sicht möglich gewesen wäre, dass leider abgebrochene Spiel ordnungsgemäß zu Ende zu bringen.“

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