Das war das 12. internationale Jugendturnier "Vienna meets Balkan"

Bereits zum 12. Mal luden FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel und das Balkan Alpe Adria Projekt (BAAP) in Zusammenarbeit mit den gastgebenden Vereinen FAC-Team für Wien und dem SC Süssenbrunn am Pfingstwochenende zum internationalen Jugendturnier ein.

Von 7. bis 9. Juni 2014 trafen lokale Migrant_innenvereine, Wiener Fußballteams und internationale Gäste aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro, Deutschland und Ungarn in Wien aufeinander, um ihr fußballerisches Können unter Beweis zu stellen. Gespielt wurde in den Jahrgängen 2002 und 2003. „Vienna meets Balkan" war dabei nicht nur eine Floskel. Auch abseits der Fußballspiele bot das Turnier eine gute Möglichkeit, den interkulturellen Austausch zu stärken und gemeinsam ein Zeichen gegen Nationalismus und Rassismus zu setzen.

Wien liegt im Zentrum Europas und stellt somit einen idealen Veranstaltungsort für einen integrativen Fußballevent wie diesen dar. Dass die Stadt erneut Gastgeberin des Events war, freute auch den Wiener Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport, Christian Oxonitsch:

Das internationale Fußballturnier setzt auch 2014 wieder ein klares Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz. Neben Wien nehmen auch Vereine aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Serbien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Deutschland und Ungarn teil. Es bietet den teilnehmenden Jugendlichen die Gelegenheit sich auszutauschen und gemeinsam Sport zu betreiben. Sport verbindet, ist gesund und darüber hinaus eine großartige Chance gegenseitige Vorurteile abzubauen oder im Idealfall erst gar nicht aufkommen zu lassen.“


Auch Zoran Barisic, Trainer des SK Rapid Wien, zeigte sich vom interkulturellen FairPlay-Event begeistert und gab ein Interview in der diesjährigen Jugendbroschüre: „Das internationale Jugendturnier "Vienna meets Balkan" ist mehr als ein bloßes Turnier. Es ist ein Event, das Jugendliche aus der Region des Westbalkans (Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kroatien, Montenegro, Mazedonien) mit Jugendlichen aus Österreich zusammenbringt und vor allem für den internationalen Dialog, den interkulturellen Austausch und für Toleranz steht. Was denken sie kann ein solcher Event zum Kampf gegen Nationalismus, Rassismus und Diskriminierung im Sport beitragen? Jede sportliche Zusammenkunft - und ganz besonders so ein großes Turnier - trägt seinen wichtigen Teil dazu bei, Vorurteile abzubauen und Rassismus, Diskriminierung und Nationalismus in die Schranken zu weisen!


Neben dem sportlichen Element, stellt für FairPlay die Nutzung des völkerverbindenden Potenzials, das Fußball in sich birgt einen entscheidenden Aspekt bei der Umsetzung von Projekten wie diesem dar. „Das  Jugendturnier ‚Vienna meets Balkan‘ ist eine ideale Plattform des interkulturellen Dialogs, der Vielfalt und der Toleranz. Dabei kommen jährlich Spieler_innen aus den unterschiedlichsten Ländern in Wien zusammen, um Fußball zu spielen, aber vor allem auch, um einander vorurteilsfrei zu begegnen und sich auszutauschen“, äußerte sich Selma Vrazalica von FairPlay zum interkulturellen Event.


Insgesamt nahmen am „Vienna meets Balkan“-Turnier 32 Teams von 25 Vereinen mit über 300 Kindern und Jugendlichen teil. Gespielt wurde am Platz des FAC-Team für Wien im 21. Wiener Gemeindebezirk und am Platz des SC Süssenbrunn im 23. Wiener Gemeindebezirk Insbesondere der Finaltag lockte zahlreiche  Zuseher_innen auf den FAC-Platz.

 

Kooperation mit dem EU-Projekt BEAMS

Heuer fand das internationale FairPlay-Jugendturnier sowie die begleitenden Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt BEAMS „Stop watching – start seeing“ statt, das vom VIDC gemeinsam mit europäischen Partnerorganisationen durchgeführt wurde. Im Rahmen des von BEAMS und FairPlay gestarteten Projekts setzten sich Kinder und Jugendliche mit dem Thema Vorurteile und Stereotype, vor allem im Sport, auseinander. Das BEAMS Projekt wird von der Europäischen Kommission - Generaldirektion Justiz - Programm Grundrechte und Unionsbürgerschaft gefördert und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) ko-finanziert.

 

Jugendbroschüre

Ein wichtiger Bereich im Kooperationsprojekt zwischen FairPlay und BEAMS war die Durchführung von konkreten Aktivitäten („Pilot Actions“) mit jungen Menschen, um sich kritisch mit stereotypen Bilder, Diskriminierung und Rassismus auseinanderzusetzen und etwas dagegen zu unternehmen. So entstand die Zusammenarbeit mit Jugendlichen der 1A Klasse der HAS Vienna Business School Hamerlingplatz, die diesjährige Jugendbroschüre. Die Schüler_innen haben Texte zum Projektthema verfasst und maßgeblich an der Entstehung der Broschüre mitgearbeitet. 

 

>> Dowload der Broschüre auf <link http://www.fairplay.or.at/fileadmin/Bibliothek/Fairplay/download/Balkan/Jugendbroschuere-DE_2014.pdf - external-link-new-window>Deutsch</link>, <link http://www.fairplay.or.at/fileadmin/Bibliothek/Fairplay/download/Balkan/Jugendbroschuere-EN_2014.pdf - external-link-new-window>Englisch</link> und auf <link http://www.fairplay.or.at/fileadmin/Bibliothek/Fairplay/download/Balkan/JugendbroschuereBKS_2014.pdf - external-link-new-window>Bosnisch/Kroatsich/Serbisch</link><link http://www.fairplay.or.at/fileadmin/Bibliothek/Fairplay/download/Balkan/JugendbroschuereBKS_2014.pdf - external-link-new-window>.</link>

 

Trainer-Workshop

Auch dieses Jahr lud FairPlay am Samstagnachmittag in Zusammenarbeit mit der kroatischen NGO M-Status die Trainer der Vereine zu einem Workshop in den Räumlichkeiten des FAC-Team für Wien ein. Ziel des Workshops war es, eine Diskussionsbasis und Plattform des Austausches für die Trainer zu schaffen. Im Rahmen des Seminars ging Selma Vrazalica von FairPlay-VIDC auf die Grundidee und die Werte der Initiative und des Projekts ein, welche besonders in einem Event wie dem interkulturellen Jugendturnier aufleben sollen. Danach bekamen alle Trainer die Möglichkeit, ihre Meinung zum Event kundzutun aber auch Kritik einzubringen. Natko Geres von Status M ging auf vorherrschende Rollenbilder im Fußball ein und eröffnete eine Diskussionsrunde mit den Trainern, welche die Möglichkeit nutzten, ihre Erfahrungen und Ideen in der Gruppe zu teilen.

 

Workshop-Programm für die Spieler_innen

Vor dem Hintergrund der Idee, den interkulturellen Dialog und Austausch stärker in den Vordergrund zu rücken, kam im Rahmen des diesjährigen Jugendturniers erstmals ein ganz neues Workshop-Konzept zum Einsatz. Dabei wurde der gesamte Samstagnachmittag den jungen Spieler_innen gewidmet, welche die Möglichkeit hatten von 13.30 bis 17.30 an insgesamt 10 Workshop-Stationen unterschiedlichen Inhalts (Sport, Spiel+Spaß, Tanz, Musik, Video, Diskussion) teilzunehmen. Sämtliche Stationen waren quer über den Platz des FAC-Team für Wien aufgebaut und wurden von Workshop-Leiter_innen betreut. FairPlay legte dabei großen Wert darauf, die Teilnehmer_innen ethnisch zu durchmischen, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, auch Spieler_innen aus anderen Ländern und Teams kennenzulernen und aus der eigenen „Comfort Zone“ zu treten.

 

Abendevent im Rahmen der „Arena Brasil“ am Karlsplatz

Ein besonderes Highlight war der Abschluss des Workshop-Nachmittags mit dem Besuch des Musik- und Kulturevents „Arena Brasil" am Karlsplatz am 7. Juni im Rahmen des Projektes Nosso Jogo. Eine von FairPlay und BEAMS organisierte Parade lud Spieler_innen und Trainer_innen zum Mitfeiern und Mitmarschieren am Karlsplatz ein. Dabei trugen die teilnehmenden Kinder und Trainer Transparente mit Botschaften gegen Diskriminierung sowie Rote Karten gegen Nationalismus und Rassismus im Sport quer durch den Karlsplatz zur Hauptbühne und setzten damit ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Begleitet wurden sie dabei von der Band „SambAttac“, die die Parade rhythmisch untermalte. Kurt Wachter, Bereichsleiter von FairPlay, begrüßte die Teilnehmer_innen der Parade sowie das Publikum und stellte das Projekt „Jugendturnier“ vor. Einige der jungen Spieler_innen wurden von der Moderatorin, Irma Halilovic, auf die Bühne zu einem Kurzinterview geladen und berichteten dabei über ihre Erfahrungen während des Turniers und der Workshop-Stationen.
 
Damit reiht sich das Jugendturnier in eine Vielzahl von Veranstaltungen, die im Vorfeld und während der WM in Brasilien unter dem Motto „Nosso Jogo – Unser Spiel“ in den Bereichen Kultur, Sport und Dialog auf dem Programm stehen.

 

Rahmenprogramm abseits des Turniergeschehens

Am Sonntag und Montag wurde von FairPlay ein Rahmenprogramm am FAC-Platz veranstaltet und sorgte auch abseits des Turniergeschehens für Unterhaltung bei den Spieler_innen. In den Spielpausen konnten die Kinder und Jugendlichen im aufblasbaren FairPlay-Streetkick Court, und in der Microsoccer Anlage, welche bereits am Samstag im Rahmen des Workshop-Programms zum Einsatz kamen ihr fußballerisches Geschick beweisen und in gemischten Teams gegeneinander spielen. Daneben wurde vom FairPlay-Team auch ein Transparent-Malworkshop angeboten, bei dem sich die Jugendlichen kreativ austoben konnten.

 

Resultate der Turnierspiele

In der Altersgruppe der U11-Teams holte der Simmeringer SC (Österreich) den ersten Platz und durfte den FairPlay-Wanderpokal mit nach Hause nehmen. Zweiter wurde der Vorjahressieger AS Novi Pazar aus Serbien, während das Team Winner Sarajevo aus Bosnien und Herzegowina den dritten Platz erspielte. Der ungarische Verein Ujbuda musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben. Bei den Teams der Altersgruppe U12 konnte sich der kroatische Verein GR Split, der heuer erstmals am Turnier teilnahm durchsetzen. Den zweiten Platz belegte der Verein FK Tutin (Serbien), der dritte Platz wurde wie auch im Vorjahr von GR Mostar (Bosnien und Herzegowina) erreicht und vierter wurde der serbische Verein OFK Belgrad  (Serbien).


Der Siegerehrung sowie der Pokalübergabe am Finaltag am 9. Juni ab 15 Uhr am FAC-Platz wohnten Robert Sedlacek, Präsident des Wiener Fußballverbandes, Wolfgang Prochaska vom Sportamt der Stadt Wien, der ehemalige SK Rapid Wien Spieler Jovica Vico sowie Robert Eder vom FAC-Team für Wien bei. Bezirksvertreter Jürgen Bozsoki kam für den Bezirk Floridsdorf.

 

Unterstützung

Das „Vienna meets Balkan“-Jugendturnier wird von der Stadt Wien gefördert und vom ÖFB und dem Sportministerium im Rahmen der FairPlay-Servicestelle sowie von den Wiener Bezirken Leopoldstadt, Floridsdorf und Donaustadt unterstützt. Das Jugendturnier ist Teil des internationalen „Football Unites the Alps, Adriatic and the Balkans“-Projektes, das in Kooperation mit der UEFA, den Fußballverbänden von Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Montenegro durchgeführt und von der King Baudouin Foundation sowie FARE unterstützt wird.

https://www.fairplay.or.at/footer/archiv/das-war-das-12-internationale-jugendturnier-vienna-meets-balkan#top