Zweite FARE Generalversammlung im Nou Camp Stadion

Markus Pinter in Barcelona erneut in den Vorstand des europäischen Anti-Diskriminierungsnetzwerks gewählt

Das europäische FARE Netzwerk hielt am 13. Juni 2015 in Barcelona seine zweite Generalversammlung ab. Am Tag zuvor diskutierten mehr als hundert Mitglieder des Netzwerks aus 38 Ländern mit Vertreter_innen von UEFA, FIFA, Fangruppen und Expert_innen. Mit dabei war auch der viermalige Gewinner der Champions League, Clarence Seedorf, der von UEFA Präsident Michel Platini als Botschafter für Diversität engagiert wurde. Seedorf meinte: „Um den Fußball besser zu machen, muss man die Welt besser machen.“ Rassismus und andere Formen der Diskriminierung im Fußball könnten nicht separat vom Weltgeschehen gesehen werden.


Die Konferenz im Nou Camp Stadion des FC Barcelona widmete sich Themen wie Homophobie und was dagegen getan werden kann, den konkreten Auswirkungen von Diskriminierungen und den Menschrechten bei Mega-Sport-Events und kritisierte hier vehement die Politik der FIFA.

Anlässlich der FIFA WM in Kanada lag ein Schwerpunkt auf Frauenfußball. Dabei kam die Tatsache, dass die Frauen WM erstmals – und unter massivem Protest der Spielerinnen – auf Kunstrasen ausgetragen wird ebenso zur Sprache wie die strukturelle Benachteiligung dieses Sports.  Die portugiesische Rekordnationalspielerin Carla Couto fragte das Auditorium: „Wer von euch kennt Christiano Ronaldo? Und wer kannte mich bis zum heutigen Tag? Dabei hat er bei weitem nicht so viele Länderspiele wie ich“.


Aus Österreich nahmen neben Markus Pinter und Nikola Staritz von FairPlay-VIDC die FARE Mitglieder Emmanuel Ekeigwe (New African Football Academy), Mustafa Iscel (Union Vienna Türkgücü SKV), Alexander Rakowitz (Balkan Alpe Adria Projekt), der Wissenschaftler Dario Brentin sowie Asma Aiad und Dilek Yücel von den Jungen Musliminnen Österreich als Rednerinnen teil.

 

FARE General Meeting

 Am folgenden Tag stand die zweite Mitgliederversammlung des FARE Netzwerks (die erste fand 2012 in Rom statt) an der Tagesordnung. Die Versammlung wurde vom Vorsitzenden des FARE Boards Howard Holmes von Football Unites Racism Divides (FURD) geleitet. FARE Geschäftsführer Piara Powar präsentierte einen Fortschrittsbericht über die vergangene Periode und einen Ausblick auf die kommende Saison, vom Londoner FARE Sekretariat wurde zudem ein Finanzbericht von 2012-15 vorgelegt. Anschließend wurde der Vorschlag zur Änderung der Statuten präsentiert und verabschiedet. Danach erhielten die Kandidat_innen für die Wahl zum FARE Board die Möglichkeit für eine kurze Präsentation. Bei der abschließenden Wahl wurde FairPlay-Mitarbeiter Markus Pinter nach 2012 auch für die nächste Funktionsperiode ins Board gewählt.


Markus Pinter sagte: „Ich bedanke mich bei all jenen, die mich wiedergewählt haben. Es sind nun einige neue Mitgliedsorganisationen im Vorstand vertreten, die frischen Schwung reinbringen werden. Mein Anliegen ist es, als Kontakt für Initiativen an der Basis und für Fangruppen bei FARE zu dienen und deren Interessen im Vorstand zu vertreten.“


Die weiteren FARE Vorstandsmitglieder bis 2018 sind Raffaella Chiodo (UISP, Italien), Howard Holmes (FURD, Großbritannien), Annie Mutema (African Care ry, Finnland), Raluca Negulescu (Policy Center for Roma and Minorities, Rumänien), Rafal Pankowski (Never Again Association, Polen), Tamara Tien (EGLSF, Niederlande), Ayisat Yusuf-Aromire (Monaliiku ry, Finnland) und Joyce Cook (CAFE, Großbritannien).


FARE Geschäftsführer Piara Powar meinte: „Die FARE-Konferenz und die Mitgliederversammlung waren eine gute Chance für unsere Mitglieder und Partnerorganisationen, die auf nationalem Niveau hart arbeiten, um Erfolge und zukünftige Herausforderungen einzuschätzen und einige große Probleme gemeinsam zu diskutieren.

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