Unser Spiel für Menschenrechte - Stadionaktion von Austria Lustenau zur WM in Brasilien

Beim letzten Heimspiel gegen First Vienna FC (DI 13. Mai, 18:30 Uhr) und einen Monat vor dem Anpfiff der Fußball-WM steht Brasilien ganz im Mittelpunkt. Mit einer Stadionaktion holt SC Austria Lustenau gemeinsam mit der Initiative „Nosso Jogo“ ein Stück brasilianische Realität und Flair ins Reichshofstadion.

SC Austria Lustenau ist mit drei Brasilianern, Thiago, Galvão und Jailson, gemeinsam mit Red Bull Salzburg der österreichische Profiverein mit den meisten brasilianischen Spielern.

„Nosso Jogo“, portugiesisch für „unser Spiel“, setzt sich für ein gerechtes Spiel für alle ein. Das beinhaltet den Respekt für kulturelle Vielfalt und für Menschenrechte. Die Aufmerksamkeit für das WM-Gastgeberland soll genutzt werden, um vielfältige Sichtweisen auf Brasilien abseits von Klischees zu eröffnen. Neben dem Feiern der Verbundenheit mit dem WM-Gastgeberland und der Vielfalt im Team, setzt sich Austria Lustenau für mehr globales Fair Play und die Wahrung von Menschenrechten bei Sportgroßevents ein.

Um dies zum Ausdruck zu bringen tragen die Spieler beim Einlaufen spezielle T-Shirts und präsentieren ein Transparent mit der Botschaft „Unser Spiel für Menschenrechte“. Zudem kommen vor dem Spiel mit Lustenau-Stürmer Thiago de Lima Silva und ein Vertreter der brasilianischen Gemeinschaft in Vorarlberg zu Wort.

Ein Höhepunkt ist der Auftritt der Vorarlberger Capoeira-Gruppe „Angola Palmares“ im Stadion. Capoeira ist afro-brasilianische Kultur an der Basis. Er verbindet Sport, Tanz, Selbstverteidigung und Musik und hat seine Wurzeln im Unabhängigkeitskampf der verschleppten Sklaven und Sklavinnen.

Auch für Austria-Präsident Hubert Nagel ist die Aktion beim letzten Heimspiel einer erfolgreichen Saison ein persönliches Anliegen:

„Der SC Austria Lustenau hat bereits seit vielen Jahren gute Erfahrungen mit brasilianischen Fußballern gemacht. Sportlich entsprachen die Kicker aus Südamerika dabei nicht immer, jedoch waren sie menschlich immer top.

Die Menschenrechtsbewegungen in Brasilien zu unterstützen, hat in Vorarlberg beinahe schon Tradition. Erinnert sei an die vielen Vorarlberger, die dem aus Koblach stammenden Bischof Erwin Kräutler tatkräftig zur Seite stehen und beispielsweise brasilianischen Indios bei ihrem Kampf gegen die Errichtung eines Staudammes, der ihre Existenz gefährdet hätte,  geholfen haben.“



Thiago: Vorfreude und Kritik an der WM 


Thiago de Lima Silva hat als 17-jähriger Brasilien verlassen, um in Europa Geld zu verdienen und so seine Familie zu unterstützen. Über unterklassige Vereine hat sich Thiago bei Austria Lustenau zum besten Torschützen der vergangenen Saison hochgearbeitet. Bei der Präsentation der „Nosso Jogo“ Initiative in Wien sagte der 30-jährige Neo-Österreicher:

„Die Fußball-WM ruft in Brasilien sehr unterschiedliche Gefühle hervor. Auf der einen Seite stehen positive Emotionen und die Vorfreude auf die WM. Auf der anderen Seite finden sich große soziale Probleme. Während Menschen aufgrund der steigenden Preise hungern, mit einer erhöhten Kriminalität sowie einer mangelnden Versorgung im Krankenhaus konfrontiert sind, stecken Politiker das Geld in den Bau von Stadien, die in dieser Größenordnung nach der WM keine Verwendung mehr finden. Dies trieb die Menschen auf die Straße, sie protestierten. Es tut weh, das mit ansehen zu müssen.“

Nosso Jogo, die Initiative für globales Fair Play, organisiert vor und während der WM ein österreichweites Programm in den Bereichen Kultur, Dialog und Fußball. Nosso Jogo wird von 86 NGOs und Vereinen in ganz Österreich mitgetragen und von FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel koordiniert. Maßgebliche Unterstützung kommt von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Eine Online-Petition setzt sich für bindende Menschenrechtsstandards bei FIFA-WM und Olympischen Spielen ein. Reclaim the game auf nossojogo.at! 

Die FairPlay-Servicestelle am VIDC wird vom Sportministerium und vom ÖFB unterstützt.


Kontakt:
Martin Kainz
<link kainz@vidc.org - mail>kainz@vidc.org</link>
01 713 35 94-64

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