ProSupporters: Zweites Treffen der Fan-Charta Arbeitsgruppe

Bei strahlendem Sonnenschein in Hamburg war es wieder soweit. Die Arbeitsgruppe für die Fan-Charta traf sich Anfang dieser Woche, 11. -12. Februar, um den ersten Entwurf des Handbuches zu diskutieren und strittige Punkte gegebenenfalls zu korrigieren.

Das erste Treffen fand im September letzten Jahres im Millerntor Stadion, Heimat des FC St. Pauli, statt. Dieses Mal sollten die vielen verschiedenen Mitglieder des Meetings das "andere" Hamburger Stadion zu Gesicht bekommen.

Das Treffen ist Teil der FSE-Aktivitäten im <link http://www.prosupporters.net/ - external-link-new-window>ProSupporters Project</link>, welches von der Europäischen Komission unterstützt und von den FSE-Mitgliedern von FairPlay-vidc/Austria koordiniert wird.

In der Imtech Arena im Konferenzraum, der sich neben dem Stadionrestaurant „Die Raute“ befindet, sprachen die Vertreter der verschiedenen Fußball Institutionen (FIFPro, Europarat, EPFL, UEFA und als Beobachter die Vereinigung der europäischen Klubs ECA) und Fangruppen über das Handbuch, welches Clubs und Fans oder anderen Parteien bei der Erstellung eines Fanchartas helfen und vor allem den Aufbau von Fandialog unterstützen soll.

Zu dem ersten Entwurf gaben die Beteiligten ihre Kommentare und Einwendungen ab. Diese wurden zu diesem Treffen teilweise berücksichtigt und in die alte Version eingefügt.

Die neue Ausgabe war dann die Arbeitsgrundlage bei dem Zusammenkommen im Volkparkstadion. Insgesamt gab es wie schon bei dem vorherigen Treffen kaum größere Diskussionen, denn alle unterschiedlichen Parteien waren sich überraschend einig. Selbst Unstimmigkeiten, wie zum Beispiel, ob bestimmte Fans bei dem Dialog nicht einbezogen werden sollen oder nicht, waren dann am Ende doch sehr schnell untereinander geklärt.

Punkte, die zum Beispiel für die Fanseite wichtig waren anzuführen in solch einem Handbuch, wurden von der institutionellen Seite akzeptiert und auch andersherum zeigten die Vertreter der Fans Verständnis für die Sichtweise der Institutionen. Alle sind sich einig, dass durch nur kleine Veränderungen bei den Formulierungen der Aspekt des Missverständnisses, dass das Handbuch nur Ideen und keinen festen Leitfaden darstellen soll, verhindert werden kann.

Es ging aber nicht nur um das Verfassen des Handbuches an sich. Am Dienstag, also dem zweiten Meeting-Tag, ging es um die Frage wie und wo das Handbuch, welches im Juni 2013 fertig sein soll, am besten und effektivsten  veröffentlicht werden sollte, um möglichst viele Leute darauf aufmerksam zu machen.


Die Teilnehmer äußerten sich im Anschluss wie folgt:

William Gaillard, der Berater des UEFA-Präsidenten Michel Platini sagt zu den Fanchartas, die mit Hilfe das Handbuches entstehen werden, folgendes: “Das wird nicht auf dem Level der UEFA, der Europäischen Kommission oder der Vereinigung von Vereinen  entschieden, sondern es wird lokal entschieden, mit den lokalen Vereinen und den lokalen Fans und das ist das wichtige daran.“

Per Arne Flatberg ist Vorstandsmitglied bei der norwegischen Fanvereinigung Norsk Supporterallianse und sagte etwas über die Wirkung des Handbuches:  „ Ich denke, wenn es so ein Handbuch und Konzept gibt, welches von so vielen Parteien aus dem Fußball befürwortet wird, wird es den Vereinen und den Fans vielleicht wirklich helfen, zusammenzukommen und über ihre Streitpunkte zu reden.“

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