Kärntner Fußballverein ASKÖ Wölfnitz startet Antirassismus-Aktion!

Die Kärntner Fußballszene wurde in den vergangenen Tagen gehörig durcheinander gewirbelt. Ein Spieler des ASKÖ Wölfnitz trug beim Heimspiel gegen den zweisprachigen Verein DSG Sele Zell am 17.10. Stutzen mit der Aufschrift „88“. Auch soll ein der slowenischen Minderheit zugehöriger Spieler rassistisch beschimpft worden sein. In einer gemeinsamen Pressemitteilung bedauern die Vorstände beider Vereine die Vorfälle. Als Zeichen eines verständnisvollen und respektvollen Umgangs miteinander organisieren beide Teams eine fairplay-Aktion gegen Rassismus im Fußball.

Die Zahl „88“ wird in rechtsradikalen Kreisen als Code für „Heil Hitler“ verwendet, wobei die 8 den achten Buchstaben des Alphabets symbolisiert. Neben der Verwendung dieser Zahl auf den Stutzen des ASKÖ-Spielers sollen auch rassistische Beschimpfungen gegenüber einem Spieler von DSG Sele Zell gefallen sein. Der Vorfall ging durch zahlreiche österreichische Medien.

 

Betroffener Spieler suspendiert

Der Fall liegt bereits der Staatsanwaltschaft vor und beschäftigt nun auch den Verfassungsschutz. Der Verein ASKÖ Wölfnitz stellte seinen Spieler vom Spielbetrieb frei. Der Kärntner Fußballverband tagte im Strafausschuss und beschloss eine Suspendierung sowie den damit verbundenen Ausschluss vom Meisterschaftsbetrieb bis zur Urteilsfindung.

 

Der Schiedsrichter habe zwar Beschimpfungen während dem Spiel vernommen, konnte jedoch keine Angaben zum Inhalt machen. Landeshauptmann Peter Kaiser forderte umgehende Maßnahmen und eine Entschuldigung.

 

Auch der Vereinsvorstand der DSG Sele Zell stellt klar, dass der Akt der Freundschaft mit dem ASKÖ Wölfnitz nicht als Amnestie für den beschuldigten Spieler verstanden werden darf: “Der Spieler muss für seine rassistischen, hetzerischen Aussagen, Gesten und Symbole gegenüber 2 Spielern der DSG Sele Zell zur Verantwortung gezogen werden und die Konsequenzen dafür tragen“.

 

ASKÖ Wölfnitz ist kein rechtsradikaler Verein

ASKÖ Wöfnitz reagierte auf den Vorfall. Der Spieler wurde vom Vorstand zu den Vorfällen befragt, er dementierte jedoch den rechtsradikalen Hintergrund in der Verwendung der Zahl 88 auf seinen Stutzen und auch die ihm vorgeworfenen Aussagen gegenüber Spielern von DSG Sele Zell.

 

Um sich von als Verein von rassistischen Diskriminierungen nun klar und deutlich abzugrenzen organisiert der ASKÖ Wölfnitz beim nächsten Heimspiel am 24.10. gegen den SV Kraig gemeinsam mit fairplay eine Stadionaktion gegen Rassismus und Diskriminierung. Weitere Aktivitäten, vor allem im Bereich der Nachwuchsarbeit, sind angedacht.

Die Nachwuchsteams von ASKÖ Wölfnitz und DSG Sele Zell werden in dieser Saison noch vier Mal aufeinandertreffen. Es gab bereits Gespräche mit dem Vorstand und den Eltern der Nachwuchsteams.

 

DSG Sele Zell betont in einer gemeinsamen Pressemitteilung das grundsätzlich gute Verhältnis zum ASKÖ Wölfnitz. „Die Anzeige richtet sich gegen eine Einzelperson und keineswegs gegen den Verein, der nicht im Entferntesten rechtsradikale Gedanken fördert und nicht pauschal verurteilt werden darf“, betont Alexander Mak, Obmann von DSG Sele Zell. 

 

Diskriminierung im Fußball melden!

Gemeinsam mit dem ÖFB und der Österreichischen Fußball-Bundesliga hat fairplay ein standardisiertes Prozedere entwickelt, wie bei Bekanntwerden von diskriminierenden Vorfällen vorgegangen werden soll. Vorfälle können anonym über www.fairplay.or.at oder per mail an fairplay@vidc.org gemeldet werden.

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