Antidiskriminierungsinitiative FairPlay fordert: „Ausländerbeschränkung im Amateurfußball muss endlich fallen“

Vielfalt im Fußball ist eigentlich selbstverständlich geworden. Viele Stützen des Nationalteams sind Nachkommen von MigrantInnen. Doch die integrative Kraft des Fußballs hat strikte Grenzen: SpielerInnen ohne österreichischen Pass werden im heimischen Amateurfußball immer noch rechtlich benachteiligt.


Jetzt kommt Bewegung in die Sache
Laut Zeitungsberichten hat das ÖFB-Komitee für Rechtsfragen und EU-Recht dem ÖFB-Präsidium empfohlen, die bestehende Ausländerregelung im Amateurfußball aufzuheben, da sie laut EU-Recht diskriminierend ist.  

Am Freitag, den 14. Dezember, findet eine ÖFB-Präsidiumssitzung statt, bei der die strittige Beschränkung auf maximal drei Nicht-Österreicher pro Amateurteam auf der Tagesordnung steht.    

ÖFB-Präsident Leo Windtner hat im Vorfeld der Präsidiumssitzung angekündigt, in der kommenden Saison 2013/14 eine Neuregelung einzuführen: „Fakt ist, dass wir eine EU-Konformität herstellen müssen. Wir brauchen Rechtssicherheit bevor die Dinge eskalieren.“

Die ÖFB-Meisterschaftsregeln (§ 23 Abs. 3) besagen, dass bei Meisterschaftsspielen der Landesverbände nur drei ausländische SpielerInnen eingesetzt werden dürfen – EU-BürgerInnen gelten dabei ebenfalls als „AusländerInnen“. Ausnahmen bilden NichtösterreicherInnen, die vor dem 18. Lebensjahr bei einem österreichischen Verein gemeldet waren und eine Handvoll Mannschaften von Vereinen, die nachweislich bestimmte „Volksgruppen“ fördern. Letzteres wird von den meisten MigrantInnen-Vereinen abgelehnt, da er dem Integrationsgedanken widerspricht.  



FairPlay: „Beschränkung ist desintegrativ“

Die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. und europäische Menschenrechtsorganisationen haben die Beschränkung in der Vergangenheit immer wieder als desintegrativ und diskriminierend kritisiert. Im jüngsten Österreich-Bericht der Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarats (ECRI) wird empfohlen, dass „österreichische Behörden, so rasch wie möglich beim ÖFB intervenieren, um eine Revision der Regel zu erreichen.“

Kurt Wachter, FairPlay-Koordinator, begrüßt die Empfehlung des ÖFB-Kommittees und fordert daher, dass die Ausländerbeschränkung im Amateurfußball endlich fallen muss:

„Die rigide Beschränkung der Nicht-Österreicher ist ein Problem für viele Vereine im städtischen Umfeld. Menschen, die schon lange hier leben, oder Studierende fallen in diese unsinnige Beschränkung. Sie dürfen zwar am Sonntag ins Kino, gleichberechtigt Fußball spielen dürfen sie aber nicht. Das Argument der ‚Legionärsflut‘ in den Unterklassen ist in einem vereinten Europa fadenscheinig. FairPlay ist daher für die sofortige Abschaffung des Ausländerparagraphen im Amateurbereich.“

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