BeobachterInnen verzeichnen Rassismus und Homophobie bei der UEFA EURO 2008â„¢, begrüßen jedoch gleichzeitig die erhöhte Wachsamkeit

Das internationale Antirassismusnetzwerk FARE – Football Against Racism in Europe stellt heute seinen Bericht über rassistische und diskriminierende Vorfälle bei der UEFA EURO 2008â„¢ vor.

FARE kommt zum Schluss, dass im Verlauf des Turniers, gemessen an der Gesamtzahl an Fans, nur isolierte Vorfälle zu verzeichnen waren, aber, „eine Reihe von Problemen bieten Anlass zur Sorge ”.

 

FARE hat BeobachterInnen aus zwölf Nationen bei jedem der bisherigen 30 Spiele in den Stadien Fanzonen und den Straßen in der Nähe der Stadien eingesetzt, die rassistisch oder anderweitig diskriminierend motivierte Vorfälle und Belästigungen identifiziert und dokumentiert haben.

 

Alle beobachteten Vorfälle von Rassismus, Rechtsextremismus, Nationalismus und Homophobie wurden schriftlich und bildlich festgehalten. Die Berichte werden an den Verband UEFA und die EURO 2008 SA weitergeleitet, woraufhin die Kontroll- und Disziplinarabteilungen der UEFA die Vorfälle untersuchen werden. Eine Liste mit Vorfällen findet sich weiter unten zum Download.

 

Dass Vorfälle identifiziert wurden, ist ein Zeichen von erhöhter Wachsamkeit und verbesserter Beobachtung. Dazu hat wesentlich ein, im Rahmen der FARE Kampagne „Unite Against Racism“ bei der UEFA EURO 2008â„¢, erarbeiteter Schulungsleitfaden für StadionmitarbeiterInnen beigetragen. Dieser informiert genau darüber, wie man rassistische und rechtsradikale Symbole erkennt und damit umgeht.

 

Kurt Wachter von der österreichischen FARE Partnerorganisation FairPlay-vidc, erläutert:
“Als ein nichtstaatliches Netzwerk, das besorgt über das potenzielle Niveau von Rassismus und Diskriminierung bei der UEFA EURO 2008â„¢ ist, haben wir gesehen, dass die Mehrzahl der Fans positive Erfahrungen gemacht haben. Unsere BeobachterInnen haben jedoch genügend direkte Hinweise auf Vorfälle, die zeigen, dass das Problem bei weitem nicht verschwunden ist. Es gibt eine Reihe von Besorgnis erregenden Problemen, wie etwa die nach wie vor zu verzeichnende Präsenz rechtsextremistischer Symbole bei den Spielen und in der Nähe der Stadien. Enttäuschend ist auch der in der Mainstream-Fankultur zu beobachtende Grad der Homophobie.“

 

„Es ist eine Schande, dass tausende Angehörige der niederländischen Oranje-Armee homophobe Lieder gegen Luca Toni gesungen haben, und dass kroatische, italienische, spanische, russische und deutsche Fans Gesten, Symbole und Gesänge benutzt haben, um ihre Unterstützung des Rechtsextremismus zu bekunden“, nennt Kurt Wachter konkrete Bespiele.

 

Die Herausforderungen für FARE sind klar, und die Arbeit geht nach der Fußball-Europameisterschaft weiter.

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