Europäischer Fußball bezieht vereint Position bei der 10. Aktionswoche

Europas größte Antirassismusaktion beginnt am Donnerstag (15. Oktober). In den kommenden zwei Wochen wird Europas Fußballgemeinschaft vereint ein Zeichen gegen Rassismus setzen und die kulturelle Vielfalt im Fußball feiern.

Die griechische Superleague in der FARE Aktionswoche 2008. (c) Superleague Greece

Im Rahmen der 10. FARE-Aktionswoche (15. - 27. Oktober), die vom Netzwerk Fußball gegen Rassismus in Europa (FARE) organisiert und von der UEFA unterstützt wird, finden 1000 Initiativen von Aktivisten, Fans, Klubs, nationalen Verbänden, Gruppen ethnischer Minderheiten und Jugendgruppen in ganz Europa statt. Die FARE-Aktionswoche fand erstmals in der Saison 2001/2002 mit Initiativen in 9 Ländern statt, zu ihrem 10. Jubiläum wirken nunmehr 40 verschiedene Länder mit.

 

Schwerpunkt auf Diskriminierung

 

Homophobie und Sexismus sind nach wie vor Bestandteile der "Weltsportart Nr. 1", dennoch werden Lösungen zur Bekämpfung dieser Probleme meist vernachlässigt. Daher hat das FARE-Netzwerk zu Maßnahmen gegen Homophobie in den Stadien aufgerufen. Das heutige FIFA Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Finnland in Hamburg steht unter dem Motto "Gegen Homophobie im Fußball". Als Hinweis auf die FARE-Aktionswoche wird der Deutsche Fußballbund (DFB) gemeinsam mit den FARE-Partnern EGLSF und BAFF 80.000 Flyer in deutschen Stadien verteilen, die zur Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben aufrufen.

 

Fans von Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf haben Filmvorführungen und Diskussionen zur Bekämpfung homophober Stereotypen im Fußball veranstaltet. Die spanische Fangruppe "City Boys Murcia" hat gemeinsam mit Schwulen- und Lesbengruppen ein Konzert organisiert und ein Banner gegen Diskriminierung beim Spiel Murcia gegen Roquetas gezeigt.

 

Irland legt vor

 

Darüber hinaus beginnt der irische Fußballverband seine Unterstützung der FARE-Aktionswoche beim heutigen WM-Qualifikationsspiel Republik Irland gegen Montenegro. Zur Halbzeit wird ein Kinder-Freundschaftsspiel die Vielfalt in Irland symbolisieren und zelebrieren. Die FARE – Mitgliedsorganisationen Sports against Racism in Ireland und das Balkan Alpe Adria Project organisierten am heutigen Nachmittag ein Fan-Freundschaftsspiel in Dublin. Mehr als 140 Fußballinitiativen auf Gemeinde- und Basisebene wurden geplant, um mit Hilfe des Fußballs als Katalysator Menschen zum Austausch zusammen zu bringen.

 

Profiligen und Spieler

 

Im Jahr 2008 haben 14 nationale Profiligen an der Aktionswoche teilgenommen. In dieser Saison werden sich erneut Topligen wie die englische Premier League, die Super League in Griechenland oder die schwedische Allsvenskan gemeinsam mit den Profiligen in Schottland, Österreich, Schweiz, Norwegen, Wales, Irland, Slowakei und Slowenien beteiligen.

 

Antirassismustage unter dem Motto "Ich bin gegen Rassismus" finden bei allen Spielen der Bundesliga und Ersten Liga in Österreich statt.. Vor dem Anstoß werden drei Spieler jedes Teams Stellungnahmen vom Platz aus abgeben. Die FARE-Partnerorganisation FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel stellt den Klubs Transparente, T-Shirts für die Begleitkinder und weiße und schwarze Karten, die von den Spielern und Schiedsrichtern gezeigt werden, zur Verfügung.

 

In England und Wales nehmen alle 92 professionellen Fußballvereine an den Aktionswochen "One Game, One Community" teil, die von hunderten von Veranstaltungen in den Gemeinden und Klubs flankiert wird.

 

UEFA-Topbegegnungen mit im Boot

 

Die Aktionswoche bündelt die Kraft des Fußballs, um den Millionen von Menschen, die am Fußball teilhaben, eine Botschaft zu vermitteln. Zum ersten Mal hat die UEFA alle 48 Teams der UEFA-Europaliga (22. Oktober) zusätzlich zu der UEFA Champions League (20. und 21. Oktober) in die FARE-Initiative einbezogen. Am dritten Spieltag werden eine Million Fans die Botschaft der sozialen Inklusion in 40 Stadien direkt mitbekommen.

 

Beteiligung der Fans

 

Seit der Gründung des FARE-Netzwerks 1999 spielen Fußballfans bei der Bekämpfung des Rassismus eine entscheidende Rolle. In der spanischen Liga A wird der Fanclub "Gate 22" von Sevilla eine antirassistische Choreografie beim Spiel FC Sevilla gegen RCD Espanyol organisieren. Die Fangruppe "Señales de Humo" wird beim Spiel Atletico de Madrid gegen Real Madrid am 19. Oktober ein Transparent zeigen und Freundschaftsspiele mit Minderheitengruppen organisieren.

 

In Dänemark produziert die Fangruppe "Rude Lions" des FC Copenhagen ein großes Transparent mit der Aufschrift “All colors are beautiful” (Alle Farben sind schön) und wird darüber hinaus Fahnen und kleine Transpis gegen Sexismus und Homophobie zeigen. Beim Europaliga-Auswärtsspiel des FC Copenhagen gegen den PSV Eindhoven werden die Fans eine Tifo-Choreografie gegen Diskriminierung zeigen. Andere wichtige Fanaktivitäten werden unter anderem in Italien, Deutschland, Kroatien, Türkei, Israel, Russland, Slowakei und den Gastgeberländern der EURO 2012, Polen und Ukraine stattfinden.

 

Ethnische Minderheiten

 

Ein größeres Engagement gegenüber Minderheitengruppen wie der Roma-Minderheit in Teilen Osteuropas ist mittlerweile ein ermutigendes Kennzeichen der Aktivitäten.

 

In Albanien organisiert der Bürgerverein von Shkodra ein Mini-Fußballturnier mit Mannschaften der Roma-Minderheiten sowie aus Medienangehörigen und Mitarbeitern der lokalen Verwaltung. Während des Finales wird eine Erklärung gegen Diskriminierung verlesen werden, die verbesserte Lebensbedingungen für Roma und mehr Chancen für Mädchen und Frauen fordert.

 

Im benachbarten Mazedonien lädt das Jugendforum Bitola 200 Kinder der Roma und anderer Minderheiten zum Erstligaspiel zwischen FC Pelister und FC Pobeda ein. Sowohl die Kinder als auch die Spieler beider Teams werden T-Shirts mit antirassistischen Botschaften tragen. Darüber hinaus wird vor dem Anstoß ein Transparent gezeigt werden.

 

Daniela Conti von der italienischen FARE-Mitgliedsorganisation UISP sagte:
"Die Erfolgsgeschichte der FARE-Aktionswoche in jedem Oktober besteht darin, dass hunderte von Basisinitiativen, die zum überwältigenden Teil ehrenamtlich betrieben werden, in einer gemeinsamen Aktion mobilisiert und aktiv einbezogen werden.
Sie bietet auf dem ganzen Kontinent Fans, Gruppen von ethnischen Minderheiten und Migranten, lokalen Amateurfußballmannschaften und Organisationen, die sich für Gleichberechtigung einsetzen, eine einmalige Gelegenheit, zusammenzukommen und die integrative Kraft des Fußballs zu feiern. Die tägliche Arbeit der vielen Gruppen im Kampf gegen die Diskriminierung wird auf machtvolle Weise sichtbar."

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