Am zweiten Aktionswochenende weisen die Fans den Weg

Das zweite Wochenende der FARE-Aktionswoche 2010 beginnt heute mit Aktivitäten auf nationaler Ebene mit hunderten von Veranstaltungen, Turnieren und Diskussionsforen, die von Fangruppen und örtlichen Organisationen veranstaltet werden.

Die Aktivitäten sind auf dem besten Wege, die Marke von 1500 Veranstaltungen innerhalb des 10-tägigen Zeitraums zu erreichen, und diesmal ist eine Vielzahl neuer Gruppen dabei. Die Veranstaltungen auf kommunaler Ebene werden flankiert von Aktionen in vielen der Top-Profiligen Europas.

 

Rafal Pankowski von der Never Again Association ist Koordinator des FARE Osteuropa-Entwicklungsprojekts und klärt über den größeren Zusammenhang der Veranstaltungen auf:
"Das FARE-Netzwerk hat eine klare Vorstellung davon, was wir erreichen können, indem wir Fußball als Medium für eine positive soziale Entwicklung einsetzen. Die diesjährige Aktionswoche hat gezeigt, was wir durch gemeinsame Aktionen ereichen können.
Bedenkt man, dass in weniger als zwei Jahren die Europameisterschaften in Polen und der Ukraine stattfinden, ist die Anzahl und Größenordnung der Anti-Diskriminierungsbotschaften in Osteuropa sehr ermutigend. Es sind noch viele Probleme zu überwinden, aber die Botschaft ist klar – eine Ablehnung von Intoleranz und Diskriminierung und eine Förderung integrierender Werte."

 

Eine Fotogalerie zu den Aktivitäten gibt es auf <link http://www.farenet.org/default.asp?intPageID=293 _blank external-link-new-window>www.farenet.org</link>.

 

Zu den Höhepunkten unter den hunderten von Aktivitäten, die am zweiten Wochenende der FARE Aktionswoche stattfinden, zählen:

 

Kroatien - Die White Angels, der Fanklub des NK Zagreb veranstaltet heue Abend in Zusammenarbeit mit dem Centre for Peace Studies eine öffentliche Diskussion zum Thema der Aufgaben der Fans bei der Förderung von Fanaktivitäten im Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus. Die White Angels haben ein streng antidiskriminatorisches Ethos, und am letzten Wochenende wurden sie vom Klubmanagement daran gehindert, anlässlich des Heimspiels gegen NK Karlovac Aktivitäten zu organisieren.

 

Der Sekretär der White Angels, Bojan Branisavljevic sagt hierzu:
"Als Fangruppe waren wir erschüttert über die Ausflüchte unseres Klubmanagements und hielten es für notwendig, in Bezug auf diese Entscheidung Aktionen durchzuführen.
Wir haben unserer Botschaft mit anderen Mitteln trotzdem Gehör verschafft, indem wir Handzettel verteilt und das Banner, dem der Klub die Unterstützung versagt hat, an unserem Stand gezeigt haben, aber der Schock, die Fassungslosigkeit und die Enttäuschung bleiben."

 

Finnland - Die multikulturelle Sport- und Kulturorganisation Liikkukaa!org organisiert ein Freundschaftsspiel zwischen Liikkukaas Respect-Mannschaft und einer internationalen Jugendmannschaft, um zum Problembewusstsein über Rassismus im Fußball in der Region Helsinki beizutragen. Die Respect-Mannschaft setzt sich aus in Finnland geborenen Jugendlichen und jungen Spielern aus Afrika zusammen.

 

Atlantis FC und seine Fanklubs organisieren ein “Happening” in der Myllypuro-Fußballhalle, darunter ein Freundschaftsspiel zwischen Spielern aus der Akademie des Atlantis FC und Migranten. Viele Fans des Atlantis FC sind Migranten oder Angehörige ethnischer Minderheiten, und diese Fans werden eine Fußball-Party in Helsinki organisieren.

 

Deutschland - „Der Kampf gegen die Homophobie im Fußball - was muss vor Ort passieren?" lautet das Thema einer Podiumsdiskussion, die vom Alerta-Netzwerk in Düsseldorf organisiert wird.
Zunächst wird eine Vorführung des Films „11 Men Out“ stattfinden, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit einem Spieler sowie einem Mitglied der Vereinsführung von Fortuna Düsseldorf und einem Vertreter des ersten schwulen Fortuna-Fanklubs „Warm Up 95“.

 

Israel - Heute findet ein Turnier zum Gedenken an die Opfer des Nazi-Ghettos in Theresienstadt in der ehemaligen Tschechoslowakei statt. Internationale Teilnehmer des Maccabi-Weltverbands werden die Namen der Teams annehmen, die tatsächlich im Ghetto gespielt haben. An diesem Tag findet ebenfalls ein Besuch der Ausstellung LIGA TEREZIN statt, die die Geschichte der Fußballliga erzählt, die im Lager gegründet wurde.

 

Montenegro - Das Forum MNE organisiert ein Miniplatz-Spiel zwischen Roma-Jugendlichen und Spielern von Kom Podgorica. Begleitend zum Spiel wird eine Ausstellung mit Bildern junger Roma gezeigt, die der Öffentlichkeit Einblicke in die Ideen, die Kreativität und die Fähigkeiten der Jugendlichen und in die reiche Vielfalt Montenegros bietet.

 

Niederlande - Vor der Begegnung zwischen PSV Eindhoven und Feyenoord werden sich die Spieler von PSV mit antirassistischen T-Shirts aufwärmen. Die Kindereskorte wird die gleichen T-Shirts tragen. Darüber hinaus wird es eine Erklärung der Kapitäne geben, die auf den Videoleinwänden im Stadion übertragen und im Spielprogrammheft abgedruckt wird.

 

Russland - Der FC Zenit St. Petersburg hat in der gesamten Woche Bildungsaktivitäten mit Schulkindern durchgeführt, darunter ein Zeichenwettbewerb, eine Aktion zum Thema ‘Fußball vereint Menschen’ sowie Filmvorführungen. Dieses Programm läuft bis in die folgende Woche weiter.
Außerdem hat es Auftritte von Spielern mit Fragestunden gegeben, unter anderem mit den Mittelfeldspielern Basel Abdulfattakh und Roland Gigolaev, und junge Menschen bekamen die Gelegenheit, der Mannschaft beim Training zuzusehen.

 

Ukraine - Fans des FC Arsenal Kiev werden ihr Engagement für eine antifaschistische Ultras-Bewegung demonstrieren, die die Fans der ukrainischen Premier-League-Mannschaften vereinen kann. Sie werden ihren Slogan “Liebe dem Fußball, Hass dem Rassismus” in ukrainischer Sprache während des Spiels gegen den FC “Dnipro” (Dnipropetrovsk) in Kiew zeigen. Darüber hinaus werden für die Fans von Arsenal und Dnipro Schals mit dem gleichen Slogan produziert.

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