WAC/St. Andrä setzt klares Zeichen gegen Rassismus

Der Leader der „Heute für Morgen“ Erste Liga, WAC/St. Andrä, reagiert mit einer Aktion auf den jüngsten rassistischen Vorfall. Der in Bosnien und Herzegowina geborene WAC-Stürmer Mihret Topcagic wurde von den eigenen Fans aufgrund seiner Herkunft beschimpft.

Beim Heimspiel gegen FC Lustenau am Dienstag den 17. April (Ankick 18:30, sky TV-Livespiel) werden in der Wolfsberger Lavanttal Arena in den Fansektoren Rote Karten gegen Rassismus und Transparente gezeigt. Auch die Mannschaft stellt sich mittels einer Transparentbotschaft geschlossen hinter die Aktion. Auf den Zuschauerrängen werden Infobroschüren verteilt.

Der gesamte Verein will geschlossen ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen.

 

Dazu WAC/St. Andrä Präsident Dietmar Riegler:

„Es waren zwar nur 3-5 Personen, welche rassistische Äußerungen getätigt haben, aber selbst eine ist zuviel. Anti-Rassismus-Aktionen werden vom Verein immer unterstützt. Rassismus hat bei uns nichts verloren - Das war immer so und wird auch immer so sein.“

 

Der 23-jährige Mihret Topcagic, seit heuer österreichischer Staatsbürger, wurde von einigen Zuschauern als "Scheiß Jugo" beschimpft.

Trainer Nenad Bjelica, der bei der EURO 2004 für die kroatische Nationalmannschaft spielte, verurteilte die diskriminierenden Parolen und hält fest, dass „derartige Beschimpfungen auf Fußballplätzen nichts verloren haben, die große Mehrheit der Zuschauer in Kärnten lehnt diese auch ab.“

 

Konstruktive Zusammenarbeit

Gemeinsam mit der Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel am VIDC setzt der Verein im Heimspiel gegen FC Lustenau ein Zeichen für Vielfalt und Respekt.

 

David Hudelist von der Initiative FairPlay stellt dazu fest: „Wir haben sowohl mit dem Verein als auch mit den Fans Kontakt aufgenommen und festgestellt, dass diese entgegen  Medienberichten sehr bemüht an diesen Vorfall herangegangen sind. Kurzfristig wurden für das nächste Heimspiel Aktionen und klare Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus auf die Beine gestellt. Besonders erfreulich ist, dass die eigenen Fans aktiv werden und sich daran beteiligen.“

 

FairPlay begrüßt das Engagement des Klubs und hofft, dieses für den gesamten Kärntner Fußball nutzen zu können. Der Kärntner Fußballverband plant in Zukunft auch eine eigene Stelle für derartige Anliegen und übernimmt damit Verantwortung im Kampf gegen Rassismus und andere Formen der Diskriminierung.

 

Der ÖFB, die Österreichische Fußball-Bundesliga und FairPlay präsentierten im Februar ein gemeinsam entwickeltes Prozedere, um diskriminierende Vorfälle im Fußball zu melden. Als unabhängige Initiative versucht FairPlay sicherzustellen, dass die gemeldeten Fälle von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus sowie Homophobie dokumentiert und öffentlich gemacht, so wie gemeinsame Aktionen dagegen entwickelt werden.

https://www.fairplay.or.at/footer/archiv/wac-st-andrae-setzt-klares-zeichen-gegen-rassismus#top