STEADY Projekt – Sport für Geflüchtete mit Behinderung

Seit letztem Jahr ist die fairplay Initiative Partner im ERASMUS+-Projekt STEADY. Das Projekt zielt darauf ab, die sportliche Beteiligung von Vertriebenen mit Behinderungen zu erhöhen, indem der gleichberechtigte Zugang von Flüchtlingen und Migrant_innen mit Behinderungen zu paralympischem Sport und Breitensport gefördert wird.

630.000 Personen haben in Österreich eine starke Beeinträchtigung. Über den Behindertenanteil bei der Gruppe der Geflüchteten gibt es keine Zahlen, es ist aber anzunehmen, dass dieser höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung – kommen doch viele der Flüchtlinge und Asylsuchenden aus Kriegsgebieten. Die Mehrheit der behinderten Menschen ist Armut und Diskriminierung ausgesetzt. Flüchtlinge mit Behinderung sind jedoch doppelt gefährdet, ausgegrenzt zu werden.

International in den Fokus rückte das Thema als erstmals bei den Paralympics in Rio 2016 ein Team von Flüchtlingen mit Körper- bzw. Sehbehinderung unter der Fahne des Internationalen Paralympischen Committees an den Start ging, die Independent Paralympic Athletes (IPA). Auch bei den Paralympischen Spielen in Tokyo 2020 (25. 8.- 6. 9. 2020) wird es wieder ein IPA Team geben.

STEADY Projekt: Partnerschaft mit fairplay


Das Akronym STEADY steht für „Sports as a Tool for Empowerment of (Dis)Abled & Displaced Youth”.

Das Projekt bringt Partner aus Griechenland, Serbien, Spanien, Österreich, Deutschland, Bulgarien und Italien zusammen. Den Projektlead hat das Paralympische Committee Griechenlands. Neben fairplay-VIDC sind mit dabei: AGITOS Foundation, Serbische Paralympische Committee, Equal Society Attivamente, Footura und Play and Train. Das zweite Partnermeeting – nach Barcelona – fand am 9. und 10. Dezember 2019 in den Räumlichkeiten des VIDC statt. In Wien fand auch ein Austausch mit dem Österreichischen Paralympischen Committee (ÖPC) und dem European Paralympic Committee statt.

fairplay-Bereichsleiter Kurt Wachter:
Auch wenn Flüchtlinge und Asylwerberinnen mit Beeinträchtigung in der Öffentlichkeit nicht wirklich sichtbar sind, laufen sie doppelt Gefahr, an den Rand der Gesellschaft gedrängt und von sozialen Aktivitäten ausgeschlossen zu werden. Sport kann zur sozialen Inklusion von marginalisierten Gruppen beitragen und das Leben der Flüchtlinge mit Behinderung positiv verändern.“

Aktivitäten und Maßnahmen


Die Maßnahmen des Projektes umfassen eine Baseline Study über den Zugang, die Teilnahme und den Ausschluss behinderter und geflüchteter Jugendlicher im europäischen Sport; die Entwicklung eines europäischen Qualitätssiegels und Schulungen zur Unterstützung der Freiwilligentätigkeit geflüchteter Jugendlicher mit und ohne Behinderungen im Sport; die Erstellung zweier Handbücher, eines mit Empfehlungen zur sozialen Inklusion behinderter Flüchtlinge durch Sport und ein zweites zur Unterstützung von geflüchteten Jugendlichen im Parasport.

Weitere Maßnahmen umfassen die Abhaltung von Runden Tischen und Workshops und die Schulung von freiwilligen Botschafter_innen und die Durchführung eines Medienprojekts, das die Integration von geflüchteten Jugendlichen mit Behinderung im Sport unterstützt.

Im Sommer 2021 werden in allen sieben Partnerländern zeitgleich Spiele und Sportfestivals durchgeführt. An diesen Festivals nehmen behinderte und nicht-behinderte Jugendliche und Kinder – mit oder ohne Fluchterfahrung – teil. Auch im Zuge der Europäischen Woche des Sport im September 2021 wird es spezifische STEADY-Aktivitäten in allen Ländern geben. Zum Abschluss des Projekts findet im November 2021 in Athen eine internationale Netzwerkkonferenz zum Thema statt, bei denen auch politischen Empfehlungen präsentiert werden.

Erwartete Ergebnisse

  • Stärkung der Vernetzung und des Austauschs von „Good Practice“ zwischen europäischen und nationalen Sportakteuren, um Flüchtlinge und Migranten mit Behinderungen aktiv in und durch Sport einzubeziehen;
  • Stärkeres Bewusstsein und Wissen über geeignete Methoden bei Sportfunktionären_innen, um der sozialen Ausgrenzung von Flüchtlingen und Migranten mit Behinderungen in ihren Vereinen oder Clubs entgegenzuwirken;
  • Lernen von paralympischen Sportorganisationen und Wissenstransfer zu anderen Sportarten, um interkulturelles Handeln und die Politik der Chancengleichheit zu verankern;
  • Die Unterstützung von Sportvereinen und Sportverbänden, damit Flüchtlinge und Asylbewerber_innen regelmäßig an paralympischen Sportwettbewerben teilnehmen.

Kontakt

STEADY Projekt
c/o Hellenic Paralympic Committee
Tel: +30 2106800873 | +30 2106800562
steady [AT] paralympic [DOT] gr
www.steady-project.eu
Facebook: STEADY-Project
Twitter @steady_project

Den englischsprachigen Projekt-Flyer gibt es hier als Download. 

 

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