SPIN Refugees Projekt - Schwerpunkt Ukraine & Qualifizierung von Geflüchteten

Unser EU-Projekt SPIN Refugees ist aufgrund der größten europäischen Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg relevanter denn je.

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist Europa mit der größten Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg konfrontiert. Die Solidarität mit und die Inklusion von Geflüchteten steht einmal mehr auf dem Prüfstand. Unser EU-Projekt Sport Inclusion for Refugees across Europe (SPIN Refugees), das 2022 ins dritte und finale Jahr geht, ist daher relevanter den je. Aktuell setzt das Projekt, neben der Integration von Menschen aus der Ukraine, einen Schwerpunkt auf die Förderung der Qualifizierung von Geflüchteten im Sport.

Seit 2020 koordiniert fairplay das Projekt SPIN Refugees gemeinsam mit Partner*innen aus acht europäischen Ländern. Ziel ist es, die soziale Inklusion und Beteiligung von Asylwerber*innen und Geflüchteten auf lokaler Ebene durch Training, Ausbildung und Kapazitätsaufbau von Sportakteur*innen an der Basis zu verbessern.

Aktuell stellen wir euch die nächste Initiative des Projekts vor und blicken zurück auf das Treffen der internationalen Plattform für Integration von Geflüchteten aus der Ukraine durch Sport.

Förderung von Geflüchteten zur beruflichen Qualifizierung im Sport

Derzeit sind Menschen mit Fluchterfahrung im organisierten Sport noch weitgehend unterrepräsentiert. Häufig mangelt es dabei an finanziellen Mitteln, um die nötigen Qualifikationen zu erlangen. Im nächsten Schritt des Projekts können nunmehr Menschen mit Fluchterfahrung, die in einem der Projektländer leben (Österreich, Dänemark, Deutschland, Finnland, Irland, Italien, Niederlande, Portugal, Ungarn), um einmalige Förderung von bis zu 500 Euro ansuchen. Gefördert werden Trainings und Kurse, die für eine weitere Laufbahn im Sport, zum Beispiel als Trainer*innen, Schiedsrichter*innen oder Sportmanager*innen qualifizieren.

Um eine geschlechtergerechte Teilhabe sicherzustellen, wenden wir uns insbesondere auch an Frauen mit Fluchtgeschichte und laden sie ein, sich zu bewerben. Einreichungen sind zunächst bis 16. Mai möglich. Details zu dieser Initiative und die Möglichkeit zur Bewerbung findet ihr demnächst auf der Website des Projekts

Vernetzungstreffen der Plattform zur Integration von Geflüchteten im Sport

Die Eskalation des Krieges in der Ukraine hat mehr als 12 Millionen Menschen gezwungen, auf der Suche nach Sicherheit, Schutz und Hilfe aus ihrer Heimat zu fliehen. Mehr als 4 Millionen befinden sich jetzt in Nachbarländern und viele weitere sind innerhalb und außerhalb des Landes unterwegs.

Aus Anlass des Krieges in der Ukraine fand am 7. April ein Online-Partnertreffen der Plattform zur Integration von Geflüchteten im Sport statt (Integration of Refugees Through Sport – IRTS). Dieses international einmalige Netzwerk wurde von der dänischen Organisation ISCA initiiert und besteht aus über 80 Partnern Stakeholdern aus Sport und humanitärer Arbeit.

Bei dem Treffen ging es darum zu verstehen, wie und wo IRTS-Partner und -Stakeholder in der aktuellen Situation helfen und unterstützen können. Fairplay war bei dem Meeting mit Kurt Wachter als Koordinator von SPIN Refugees und Stefan Belabed vertreten.

Jakub Kalinowski von der polnischen Organisation V4Spport aus Wroclaw berichtet davon, dass ihre Organisation an der Grenze zu Ukraine eine Logistik aufgebaut haben, damit dringend notwendige Güter wie Medikamente, Erste-Hilfe-Ausrüstung aber auch Funkgeräte und Schusssichere Westen ins Land gebracht werden können. Anderseits evakuiert die Organisation Familien aus den betroffenen Städten und bringt sie nach Polen und in andere EU-Länder. Jakub Kalinowski appellierte an die 30 Teilnehmer*innen des Treffens: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass wir uns an diesen Krieg gewöhnen, lasst uns weiterhin die Menschen in der Ukraine unterstützen!“.

György Molnar von der Oltalom Sport Association (OSA) berichtete von ihrer Arbeit mit geflüchteten Kindern in Budapest. Die meisten der Geflüchteten seien Angehörige der ungarischen Minderheit oder ungarisch sprechende Roma aus der Ukraine. Im Gegensatz zur offiziellen ungarischen Politik würden die Menschen in Ungarn die Geflüchteten mit freundlich willkommen heißen und sich solidarisch verhalten.

Über die Situation in der Schweiz informierte Rolf Schwery von der Organsiation SchweryCade. Derzeit wird ein Curriculum entwickelt, der TrainerInnen und Coaches sowie FunktionärInnen von Sportvereinen helfen soll mit Geflüchteten aus der Ukraine aber auch von anderswo adäquat umzugehen. Auch der Schweizer Fußball-Verband hier eingebunden. Zudem wird die bestehende Internetplatform #Sport4Refugees (http://sport4refugees.net/ ) dazu genutzt Menschen, die ohne eigenes Verschulden in Not geraten und in die Schweiz geflüchtet sind, mit Schweizer Sportvereinen zusammen zu bringen..

Daniel Conti von der italienischen SPIN-Partnerorganisation UISP berichtet über ihre jüngste Initiative zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine. Am 3. April organisierte UISP in Suceava, einer rumänischen Stadt 40 km von der Grenze zur Ukraine entfernt ein Vivicittà Sportevent. Es handelt sich dabei um ein Rennen für den Frieden, wie es zuvor schon im Libanon oder in Sarajevo stattgefunden hat. Vor Ort kooperierte UISP mit dem Verein Sport for All Suceava, einem Uisp-Partner auf internationaler Ebene und mit Save the Children, zudem wurden Hilfsmittel und Medikamente bereitgestellt. Siehe:
https://www.youtube.com/watch?v=G5rhyJJjj4s

Die IRTS Plattform wird auch weiterhin genützt werden, um Organisationen in der EU und speziell in Osteuropa bei der Integration von Geflüchten durch Sport zu unterstützten. Infos zur IRTS Plattform und deren Mitglieder findet ihr hier: https://irts.isca.org/

Alle Infos zum Projekt SPIN Refugees gibt es hier!

https://www.fairplay.or.at/footer/archiv/spin-refugees-projekt-schwerpunkt-ukraine-qualifizierung-von-gefluechteten#top

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