Internationales Testspiel gegen Antisemitismus

Beim gestrigen Testspiel in Lindabrunn setzten FK Slavija Sarajevo und FC Hapoel Ra’anana ein Zeichen gegen Antisemitismus im Fußball.

FK Slavija Trainer Milan Gutovic

Auf Initiative des Balkan Alpe Adria Projekts (BAAP) kam es gestern in Lindabrunn zu einem internationalen Testspiel zwischen FC Hapoel Ra’anana aus Israel und dem FK Slavija Sarajevo aus Bosnien-Herzegowina. Beide Teams befinden sich derzeit auf Trainingslager in Österreich. BAAP überzeugte die Vereine vor dem Anpfiff eine gemeinsame Aktion gegen Antisemitismus und Rassismus durchzuführen, nachdem es Mitte Juni beim Qualifikationsspiel in der bosnischen Stadt Zenica von Teilen der bosnischen Fans antisemitische und antiisraelische Sprechchöre skandiert wurden. Auch das Schiedsrichterteam schloss sich der Aktion an.

 

FK Slavija ist ein langjähriger Partner von BAAP, bei dem bis vor ein paar Jahren fast nur serbische Spieler engagiert waren. Durch die Zusammenarbeit mit BAAP und die Teilnahme an Aktivitäten des Projekts „Football Unites“ änderte sich die Vereinspolitik, mittlerweile sind Spieler aus allen Bevölkerungsgruppen Teil des Kaders.

 

FC Hapoel Ra’anana wurde zwar schon 1952 gegründet, schaffte aber erst vor drei Jahren erstmals den Aufstieg in die israelische Premier League. Der Klub unterstützt aktiv die NGO Beit Issie Shapiro, die Therapien für Kinder mit Behinderungen entwickelt und deren Inklusion in die Gesellschaft fördert.

 

Itay Alon, Geschäftsführer von FC Hapoel Ra’anana, sagte vor dem Spiel:
„Neben unserer Kooperation mit der NGO Beit Issie Shapiro, mit der wir im Bereich der sozialen Inklusion zusammenarbeiten, machen wir Aktivitäten, um den gegenseitigen Respekt zwischen der jüdischen und arabischen Bevölkerung zu fördern. Unser Team besteht aus muslimischen, jüdischen und christlichen Spielern – für uns macht das keinen Unterschied. Daher war es für uns klar, dass wir uns dieser Aktion anschließen und ein klares Statement gegen Nationalismus und Antisemitismus abgeben.“

 

Milan Gutovic, Trainer FK Slavija Sarajevo, ergänzte:
"Als Trainer und ehemaliger Spieler von Zeljeznicar verurteile ich die Vorfälle beim letzten Spiel der Nationalmannschaft gegen Israel auf das Schärfste. Ein derartiges Verhalten einiger "Fans" hat bei sportlichen Wettbewerben nichts zu suchen. Fußball ist ein so schönes Spiel und das gilt es zu feiern und zu unterstützen, und nicht Skandale und schlechte Momente zu erzeugen.
Ich unterstütze sehr gerne die Aktionen von BAAP im Rahmen unseres Trainingslagers mit Slavija hier in Österreich. Das Zeigen der roten Karten mit den Slogans und des Transparents vor Beginn der Spiele ist eine schöne Geste und vermittelt eine wichtige Botschaft.“

 

FK Slavija Sarajevo hat im Rahmen des Trainingslagers auch bei den Spielen gegen den SC Ritzing und Anzhi Makhachkala Aktionen gegen Rassismus und Nationalismus durchgeführt.

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