Erzik: "Mit dem Ball am Fuß sind wir alle gleich"

In Zeiten einer großen Krise kann Fußball als Symbol für Einigkeit und Toleranz herhalten, außerdem ist die Hautfarbe unter einem Fußballtrikot nicht zu erkennen. Dies war die Botschaft von UEFAs ersten Vizepräsidenten Åženes Erzik bei der dritten Unite-Against Racism-Konferenz in Warschau.

Senes Erzik, erster Vizepräsident der UEFA, hielt eine der Hauptreden in Warschau. (copyright UEFA-pjwoods.ch)

"Alle gleich"

 

"Politische Überzeugungen, sexuelle Vorlieben und Religionszugehörigkeit haben nichts mit Fußball zu tun. Mit dem Ball am Fuß sind wir alle gleich", so Erzik in seiner Ansprache vor Vertretern von Verbänden, Ligen, Klubs, Spielervereinigungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Medien und der Politik. Veranstaltet wird die Konferenz von der UEFA, FARE (Fußball gegen Rassismus in Europa) und der internationalen Spielervereinigung FIFPro.

 

"Keine Grenzen"

 

"Ich glaube, Sie stimmen mir alle zu, dass der Fußball keine Grenzen kennt, Unstimmigkeiten ausbügelt und bei Leuten Leidenschaft weckt", so Erzik. "Weil Sie täglich für weniger Diskriminierung und mehr Respekt im Fußball und in der Gesellschaft allgemein kämpfen, wissen Sie wie schwierig es ist, Leute für eine Idee zu begeistern, selbst wenn sie so spannend und angemessen ist, wie unserer Einsatz im Kampf gegen jegliche Art von Diskriminierung.
Der Fußball hat diese spezielle Gabe, bei Jung und Alt, Arm und Reich, Schwarz und Weiß, Gläubigen und Ungläubigen diesen großen Enthusiasmus zu entfachen. In einer Zeit, in der jeder viele Fragen zu Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Gesellschaft stellt, organisieren Nicht-Regierungsorganisationen und nationale Fußballverbände weiterhin die Schule des Lebens, nämlich den Breitensport in unseren Wohngemeinden und Nachbarschaften.
Wie viele Kinder von Einwanderern haben sich auf einem matschigen Bolzplatz zwischen zwei Industriegebieten in die Gesellschaft integriert? Wie viele Kinder aus verschiedenen Ecken der Welt haben unsere Sprache erlernt, nachdem sie zunächst nur die Worte 'Eckball', 'Abseits' oder 'Elfmeter' kannten? Dies ist die Welt des Fußballs, diese europäische Gemeinschaft, die Vielfalt vorlebt, von der wir alle hoffen, dass sie sich weiterentwickelt und aufblüht."

 

Mehr Respekt

 

Erzik erläuterte außerdem, dass die Diskussionen über Rassismus und Diskriminierung bereits auf dem höchsten europäischen Level angekommen sind und hofft, das weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Thema noch zu vertiefen. "Das Europa-Parlament ist mit wichtigen sozialen Angelegenheiten schon immer sehr durchdacht umgegangen. Die Erklärung aus dem Jahr 2006 zur Bekämpfung des Rassismus im Fußball war sicherlich ein bedeutender Meilenstein. Heutzutage ist Fußball ein mächtiges Instrument für Integration und Toleranz in einem Europa voller Pessimismus."

 

Fair-Play-Preis

 

Laut Erzik ist es die Pflicht des Fußballs, in der Verbesserung von sozialen Angelegenheiten eine Führungsrolle zu übernehmen. Außerdem könne der Sport mithelfen, politische Probleme zu lösen. "Die UEFA ist vor kurzem für die Austragung der [UEFA] EURO 2008â„¢ und der Kampagnen "Respekt" und "United Against Racism" mit der World Fair Play Trophy ausgezeichnet worden. Respekt hat viele verschiedene Aspekte und Facetten. Respekt für die Regeln, Respekt für den Schiedsrichter, Respekt für den Gegner, Respekt für sich selbst und den Kampf gegen Doping, Respekt für andere, Respekt für die Umwelt und - zu guter Letzt - Respekt für Vielfalt."

 

Beispiel geliefert

 

"Mit der [UEFA] EURO 2008â„¢ haben wir bewiesen, dass es möglich ist, ein großes internationales Fußballturnier im Geiste des gegenseitigen Respekts zu organisieren", sagte Erzik abschließend. "Toleranz von Rassismus, Ausgrenzung, Sexismus oder Homophobie ist unakzeptabel. Die Hautfarbe ist unter einem Fußballtrikot nicht zu erkennen. Heute bietet die UEFA Ihnen ihre Unterstützung an, damit wir weiterhin Fortschritte machen werden."

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