Die europäische Aktionswoche gegen Rassismus im Fußball beginnt

In den kommenden 13 Tagen setzt der europäische Fußball mit dem Beginn der Aktionswoche von Football Against Racism in Europe (FARE) vereint ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.

Die Initiative, die vom europäischen Netzwerk koordiniert und von der UEFA unterstützt wird, beinhaltet fast eintausend Einzelinitiativen von Aktivisten, Fans, Klubs, nationalen Verbänden und Organisationen ethnischer Minderheiten in ganz Europa. Die 9. FARE Aktionswoche läuft vom 16. bis zum 28. Oktober unter Beteiligung von 40 europäischen Ländern, so vielen wie nie zuvor, die gemeinsam Anstrengungen unternehmen, um den Fußball von Rassismus und Ausgrenzung zu befreien.

 

Spitzenligen und -klubs zelebrieren die Unterschiedlichkeit

 

In dieser Saison nutzen 14 Spitzenligen in ganz Europa – von der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League bis zur Super League in Griechenland und der Ukraine - die Macht des Fußballs, um eine Botschaft unter den Millionen Menschen, die zur Fußballgemeinde zählen, zu verbreiten. Ebenso wird eine Anzahl von Profiklubs wie PSV Eindhoven, Slovan Liberec oder Young Boys Bern gemeinsam mit ihren Fans den Beitrag, den ethnische Minderheiten zum Fußball leisten, gebührend feiern. Ein Beispiel ist das Spiel von Paris Saint Germain am Samstag; gemeinsam mit der französischen FARE-Partnerorganisation LICRA wird der Verein beim Ligue 1-Spiel gegen Lorient einen Antirassismustag veranstalten.

 

Rassismus ist nicht verschwunden

 

Der jüngste Fall von Atletico Madrid zeigt, dass offen ausgedrückter Rassismus und rechtsextreme Agitation in manchen Fußballstadien immer noch verbreitet sind. Die strenge Disziplinarmaßnahme, die die UEFA ergriffen hat, kann im Zusammenhang mit der heutigen Eröffnung der Aktionswochen als Hilfe im Kampf gegen den Rassismus angesehen werden. Diese Sanktionen sind die höchsten, die jemals gegen eine Fußballorganisation auf Grund von Rassismus verhängt wurden. Zusätzlich zu den Sanktionen hat FARE zu erneuten Anstrengungen zur Bekämpfung aller Formen von Diskriminierung aufgerufen.

 

Kurt Wachter vom österreichischen FARE Partner FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. sagte hierzu:
"Strafmaßnahmen sind ein Weckruf für Klubs und Verbände, die das Rassismusproblem nicht im Kern angehen. Der Ansatz von FARE lag schon immer darin, Bewusstsein zu wecken und erzieherisch zu wirken. Es besteht ein Bedarf dafür, Partnerschaften mit den Fans und Minderheiten aufzubauen, die den Rassismus Tag für Tag bekämpfen. Die Aktionswoche ist eine einzigartige Gelegenheit, diese Basisgruppen, die sich oft am Rand der Fußballwelt befinden, in den Mittelpunkt zu stellen."

 

Homophobie bekämpfen: Das letzte Tabu

 

In diesem Jahr unterstützt das FARE Netzwerk eine wachsende Zahl von Initiativen und Fangruppen, die sich mit Homophobie beschäftigen, die von vielen als das letzte Tabu im Fußball angesehen wird. Der Schwulen- und Lesbenfanclub des FC Barcelona, Penya Blaugrana de Gais i Lesbianes, und dessen schweizer Pendant beim FC Basel, Querpass Basel, werden Aktivitäten rund um das Champions League-Spiel der beiden Mannschaften organisieren. In der Aktionswoche wird der Schwulen- und Lesbenverband Flanders Holebifederatie eine Bewusstseinsförderungskampagne gegen Homophobie im Breitensport starten. Sie bitten jeden Sportverein, ein Poster auszustellen und eine Erklärung gegen Homophobie zu unterzeichnen. Die Football Association veranstaltet heute Abend eine Podiumsdiskussion an ihrem Hauptsitz in Soho, London, an der auch Aktivisten für die Rechte von Schwulen teilnehmen.

 

Die gestrigen FIFA Weltmeisterschaftsqualifikationsspiele zwischen der Republik Irland und Zypern in Dublin sowie Österreich gegen Serbien in Wien haben bereits den Beginn der größten Antirassismus-Kampagne im europäischen Sport signalisiert.

 

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