„Die Werte des Sports sind nicht die Ideale der FIFA.“

Bericht über die Dialogveranstaltung „Lernen aus Katar 2022“ im Parlament


Sechzehn Monate nach dem Abpfiff einer der umstrittensten Fußball-Weltmeisterschaften in der Geschichte des modernen Sports fand im Palais Epstein auf Einladung der fairplay Initiative und des Grünen Klubs im Parlament ein Dialogforum zum Thema Lernen aus Katar 2022: Der Schutz von Menschenrechten bei zukünftigen internationalen Sportereignissen statt.

Die Veranstaltung sollte die FIFA WM 2022 wieder in Erinnerung rufen sowie den Anstoß bieten, das Thema Sport und Menschenrechte verstärkt in den Fokus des österreichischen Parlaments und des österreichischen Sports zu rücken. Zudem sollten Parlamentarier*innen sowie Vertreter*innen von Sport- und Menschenrechtsorganisationen und (Sport-)Medien mehr über Menschenrechte bei Sportgroßereignissen und die dahingehenden Aktivitäten in Österreich und auf internationaler Ebene erfahren.

Die Veranstaltung wurde von Martin Kainz (Menschenrechtsexperte, ehem. UNOCT) moderiert und fand mit Dolmetsch in Österreichischer Gebärdensprache statt.

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die knapp 50 Teilnehmer*innen. Er erinnerte an die umstrittene Vergabe der FIFA WM nach Katar im Jahr 2010 sowie die diversen Menschenrechtsverletzungen vor Ort, und wies auch auf zukünftige problematische Sportgroßereignisse wie die FIFA WM 2034 in Saudi-Arabien hin. Als Einleitung auf die beiden Podien erwähnte er bereits in der Eröffnungsrede federführende Aktivitäten in Österreich, wie die Arbeitsgruppe Sport & Menschenrechte, die 2015 gegründet wurde und von der fairplay Initiative koordiniert wird, oder auch das Handbuch „Internationale Sportereignisse & Menschenrechte“, welches im Jahr 2021 von der fairplay Initiative erstellt wurde.

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Podiumsdiskussion – Lehren und Lernen aus Katar 2022

Das erste Podium widmete sich eingangs der aktuellen menschenrechtlichen Situation in Katar und der Frage nach potenziellen Verbesserungen, um mit der Rolle unterschiedlicher Stakeholder und dem Beispiel der Arbeitsgruppe Sport & Menschenrechte abzuschließen.

Mustafa Qadri, Direktor der internationalen Menschenrechtsorganisation Equidem, untersuchte 2016 mit seinem Team aus migrantischen Investigator*innen als erster systematisch die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar. Er berichtete sowohl von den Schwierigkeiten und Gefahren dieser Forschungs- und Recherchearbeit, aber ging auch auf die lebensunwürdigen Bedingungen vieler Arbeiter*innen ein: „Wir wurden tatsächlich von der Polizei verhaftet, wir sprachen mit etwa 300 Arbeitern - Bauarbeitern, die buchstäblich verhungerten, weil ihr Arbeitgeber sie nicht mehr bezahlte“. Aufgrund des internationalen Drucks vor und während der WM seien letztendlich Übereinstimmungen und Arbeitsmarktreformen erzielt worden. Dabei ging es um einen Mindestlohn sowie um die Möglichkeit, das Land zu verlassen oder Dienstgeber*in zu wechseln.

Im Jahr 2022 führte Equidem erneut eine Untersuchung durch und deckte großflächige Vertuschungen von Zwangsarbeit auf. „Selbst wenn es also formale Gesetzesänderungen gibt, die zweifellos einigen Arbeitnehmern zugutekommen, kann es keinen wirklichen Reformprozess geben, wenn man Reformen in einem Land durchführt, in dem es grundsätzlich ein Verbrechen ist, zu protestieren“, resümierte Qadri. Er verwies auch auf die Verantwortung des Weltfußballverbands FIFA. „Die Realität ist, dass es der FIFA um Geld und Marktpositionierung geht. Das hat nichts mit den Werten zu tun, die beim Sport im Mittelpunkt stehen sollen. Die Werte des Fußballs sind nicht die Ideale der FIFA“, sagte Qadri.

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Hanna Stepanik (fairplay-VIDC) ergänzte die Ausführungen zu den Arbeitsrechten mit Einblicken zu den Themen Frauen- und LGBTQIA+ Rechten. Innerhalb des von der fairplay Initiative geleiteten Projekts Unser Spiel für Menschenrechte ging es auch darum, migrantische Arbeiterinnen sichtbar zu machen, die zu Hunderttausenden in Privathaushalten ausgebeutet wurden und werden. Es ging aber auch darum, die Regeln männlicher Vormundschaft und somit die Situation katarischer Frauen und Einwohnerinnen Katars zu thematisieren. Diesbezüglich gab es – vermutlich aufgrund des geringen medialen Interesses und internationalen Drucks – keine wesentlichen Veränderungen.

Rund um das Thema LGBTQIA+ gab es laut Stepanik etliche mediale Sensationsmeldungen, die sich eher auf die Situation internationaler Fans, Journalist*innen oder Athlet*innen und weniger auf die Diskriminierungen von LGBTQIA+ Kataris fokussierten. Diesem Narrativ versuchte die fairplay Initiative unter anderem entgegenzuwirken, denn „durch den Fokus auf internationale Besucher*innen wurde Katar auch ein bisschen als ‚kultureller Feind‘ dargestellt und als wäre es genug, wenn jetzt temporär die ‚kulturellen Normen‘ in Katar für ‚uns‘ ausgesetzt werden und dann wenn der Abpfiff ist, dann kann alles wieder back to business-as-usual gehen“. Tatsächlich gab es dann während der WM kaum Vorfälle und seitdem seien die Diskriminierungen und Misshandlungen der katarischen LGBTQIA+ Community leider genauso wie vor der WM. Was allerdings durch die Diskussionen rund um die FIFA WM schon passiert sei, ist ein größeres Bewusstsein für alternative Diskurse sowie Hilfestellungen aus dem Ausland. Hier sei ein Beispiel die von Nas Mohamed gegründete Alwan Foundation.

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Martin Poiger, Generalsekretär der European Judo Union, gab ernüchternde Einblicke in die Vergabe internationale Sportgroßereignisse: „Bei internationalen Verbänden geht es darum, dass man Veranstalter für die Großveranstaltungen findet. Großveranstaltungen generieren TV-Einnahmen und im besten Fall auch Lizenzeinnahmen für den Verband. Dafür kann der Veranstalter Werberechte verwerten. Und so gesehen ist der Hauptpunkt einfach das Geld. Ich gehe davon aus, dass Katar eine sehr hohe Fee an die FIFA bezahlt hat“. Internationale Verbände seien primär auf der Suche nach Veranstaltern und es sei logisch, dass sie dorthin gehen, wo die höchste Gebühr lukriert werden könne.

Laut Poiger bringen viele westliche Demokratien die Umsetzung und Finanzierung von Sportgroßveranstaltungen gegenüber der Bevölkerung nicht durch und dann blieben letztlich fragwürdige Länder übrig, die so viel in den Sport investieren wollen. Die FIFA solle dadurch aber nicht in Schutz genommen werden, denn sie hätte mehr als genug Alternativen gehabt. Was kann also getan werden? Poiger befürwortet es, wenn internationale Verbände in Westeuropa bzw. in Österreich sind und wenn reflektierte Personen in den Vorstandsgremien sitzen, da dann die Diskussionen in eine andere Richtung gehen würden. Das Bewusstsein für Menschenrechte sei schon vielfach vorhanden aber Entscheidungsträger*innen müssten sich ihrer Verantwortung noch mehr bewusst werden.

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In Bezug auf die Rolle unterschiedlicher Stakeholder merkte Mustafa Qadri drei wesentliche Punkte an: Erstens sei es wichtig zu betonen, dass es überall Menschenrechtsprobleme gebe und kein Land einem anderen überlegen sei. Zweitens könne verallgemeinert werden, dass der Sport von Monopolen betrieben wird. Es gebe riesige soziale und wirtschaftliche Mächte, die zu nicht rechenschaftspflichtigen Institutionen werden. Wir alle gingen zum Sport um dem Alltag zu entfliehen und das sei gut so. Trotz der problematischen Monopolsituation ginge es im Sport daher grundlegend auch um Chancengleichheit und Fairness. Und drittens solle zum Beispiel auch ein Land wie Österreich über Arbeiter*innen in Katar reden, aber dabei nicht die afrikanischen und asiatischen Arbeiter*innen in Wien vergessen: „Denn was global ist, ist auch lokal“. Sport könne auf der ganzen Welt eingesetzt werden, um über Menschenrechte aufzuklären – insbesondere bei einem Publikum, das sich sonst vielleicht wenig mit Menschenrechten auseinandersetze. Diese Arbeit müsse durch Kollaborationen und über Grenzen hinweg stattfinden.

Als Beispiel für mögliche Aktivitäten in Österreich berichtete Hanna Stepanik von der AG Sport und Menschenrechte. Mittlerweile habe die AG mehr als 20 Mitglieder, die sich aus Sportverbänden und Menschenrechtsorganisationen sowie dem Sportministerium zusammensetzt. Durch die regelmäßigen Treffen ergebe sich ein regelmäßiger Dialog zwischen NGOs und Sportverbänden, wodurch wiederum (inter)nationale Vernetzungsmöglichkeiten und ein reger Erfahrungsaustausch, wie zuletzt zum Thema Trans-Athlet*innen oder der IOC Policy zu Russland, entstehen. Hauptziel sei die Sensibilisierung der Sport-Community und ihrer diversen Akteur*innen, und die Berücksichtigung von Menschenrechten vor und bei Sportgroßereignissen. Als konkrete Handlange der AG wird das Handbuch „Internationale Sportereignisse & Menschenrechte – ein Handbuch zur Umsetzung in Österreich“ genannt, das sowohl national als auch international als Vorreiter wahrgenommen wird und viel Anklang findet. Auch die UEFA EURO 2024, die dieses Jahr in Deutschland stattfinden wird, beschäftige sich stark mit dem Thema Menschenrechte und Nachhaltigkeit – es wurde sogar seitens der UEFA und des DFB eine Menschenrechtserklärung vorgestellt: „Wir begrüßen das sehr. Das Dokument beinhaltet eine ganz umfassende Risikoanalyse aber es wird sich noch zeigen, wie sehr sich das in der Realität niederschlägt. Wir von der fairplay Initiative werden vor Ort sein, wir möchten uns das schon auch anschauen und ein bisschen einen kritischen Blick darauf haben“.

Auch Martin Poiger gab Einblicke in die Tätigkeiten der AG Sport und Menschenrechte. Er berichtete, dass durch das Handbuch das Bewusstsein für die Thematik bei vielen Verbänden erhöht werden konnte. Dieses Bewusstsein sei insbesondere auf der Führungsebene nationaler aber auch internationaler Verbände von großer Bedeutung. Es müsse deutlich werden, dass es eben nicht nur ums Geld gehen dürfe. Bei Entscheidungsfindungen müsste zum Beispiel eine Art „rote Linie“ definiert werden, die besagen, „dass wenn wo Mindeststandards nicht erfüllt sind, dann scheiden solche Bewerber ganz einfach aus“. Diese Veränderungen müssten allerdings Schritt für Schritt passieren: Mit jedem Event, mit jedem AG-Treffen, mit jedem Austausch komme man einen Schritt weiter.

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Die Rolle und Verantwortung politischer Entscheidungsträger*innen

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Das zweite Podium setzte sich aus der Vorsitzenden des Sportausschusses des Nationalrats (Die Grünen) Agnes Sirkka Prammer, ÖVP-Sportsprecher Christoph Zarits und SPÖ-Sportsprecher Maximilian Köllner zusammen. Der NEOS-Sportsprecher Yannick Shetty musste die Veranstaltung aus terminlichen Gründen früher verlassen und konnte nicht aktiv teilnehmen.

Auf die Frage, ob sich der Nationalrat eindeutig genug zu den Menschenrechtsverletzungen in Katar positioniert habe, antwortet Maximilian Köllner: „Wir müssen uns anschauen, welche Möglichkeit wir als Sportsprecher*innen, als Parlamentarier*innen haben. Einerseits können wir die Stimme erheben und dort hinzeigen, wo wir Einschreitmöglichkeiten haben. Auf politischer Ebene muss ich ehrlich sein: Wir haben hier seitens des Parlaments die Möglichkeit Gesetze zu beschließen, zum Beispiel betreffend die Sportförderung, dass man hier zum Beispiel auch Kontrollmechanismen einführt. Wir haben auch die Möglichkeit und ich sehe das auch als Aufgabe, uns auf anderen Ebenen dafür einzusetzen, dass Vorkommnisse, wie in Katar nicht mehr vorkommen. Wir müssen daraus lernen. Österreich ist Teil der Europäischen Union, wir müssen uns auf europäischer Ebene einsetzen. Grundsätzlich ist Sport etwas Schönes, denn er verbindet“.

Agnes Sirkka Prammer erläuterte die Rolle von Menschenrechten im Sportausschuss: „Menschenrechte spielen im Sportausschuss sehr wohl eine Rolle. Der Antrag zur Förderung der Menschenrechte durch Sport und große Sportereignisse von 2021 ist nicht nur einstimmig angenommen worden, sondern ist auch von vier Parteien gemeinsam eingebracht worden. Das ist ein Thema, wo wir uns eigentlich alle einig sind. Der Inhalt des Antrags war, dass die Sportwelt; nationale und internationale Organisationen sich dafür einsetzen sollen, dass einheitliche Standards eingeführt werden um die Austragung und Durchführung von Sportereignissen an menschenrechtliche Standards zu halten“.

Prammer, die in der ÖFB-Schiedsrichterkommission für Frauen zuständig ist, plädiert für Regeln abseits des Platzes: „Es ist das Um und Auf, dass man ein Regelwerk hat, in dem sich der Sport dann bewegen kann. Internationalen Verbände entscheiden, wo Großereignisse ausgetragen werden, aber die Austragung von Großereignissen findet immer in dem Rahmen statt, den die jeweiligen Austragungsorte bieten. Und deshalb ist es wichtig, einerseits auf die nationalen Verbände so hinzuwirken, dass sie bei ihren jeweiligen internationalen Verbänden die entsprechenden Entscheidungen treffen. Und dass solche Entscheidungen über Vergaben auch an Kriterien, ob Menschenrechte eingehalten werden aber zum Beispiel auch ob nachhaltig gewirtschaftet wird, gebunden sind“.

„Natürlich ist es entscheidend welche Staaten wie viel zahlen und das kann man den Sportverbänden auch nicht übelnehmen. Ein gutes Event kostet Geld, aber man darf das nicht den Einzelnen überlassen, sondern der Gesetzgeber muss eingebunden sein“.

Auf die Frage, ob die Thematik Sport und Menschenrechte im Parlament genügend Bedeutung habe, führte Christoph Zarits von der ÖVP aus: „Wir haben im Nationalrat einen Beschluss gefasst, der von vier Parteien unterzeichnet wurde und von allen Parteien auch unterstützt wurde, wo wir den Bundesminister, unseren Vizekanzler auffordern, Stimme zu ergreifen auf Europäischer Ebene und dass ist auch geschehen. Wir werden auch gemeinsam mit den Kolleg*innen die für Menschenrechte in allen Parteien zuständig sind, weiter dementsprechend an diesem Thema arbeiten und gemeinsam eine Lösung finden. Was ich vom ersten Podium mitnehme ist, dass wir den Sport nicht überfordern dürfen sondern dass die Politik gemeinsam mit dem Sport Lösungen finden muss“.

Maximilian Köllner, der beim Amateurverein FC Illmitz aktiv Fußball spielt, betonte, dass es auch auf kleiner, lokaler Ebene die Möglichkeit gebe, das Thema Menschenrechte aufzugreifen und darauf aufmerksam zu machen: „Es beginnt ja die Integration und Inklusion schon bei jedem kleinen Verein, am kleinen Sportplatz. Wir müssen unsere mediale Kraft nutzen, um Bewusstsein zu bilden und die Awareness erhöhen. Betreuer*innen müssen wir frühestmöglich auch ausbilden und dahingehend sensibilisieren, denn auch in der Sensibilisierung liegt eine große Kraft. Und dann sehe ich einer positiven Zukunft im Sport entgegen, denn der Sport ist das vielleicht am meisten verbindende Element überhaupt“.

Auf die Rolle Österreichs zurückkommend, wies Christoph Zarits erneut darauf hin, dass „wir hier als Österreich viele Schwerpunkte setzen und Vorreiter sind was die Menschenrechte betrifft. Oft sind es ja westliche Länder, die gar kein Interesse haben, Sportgroßveranstaltungen auszurichten. Wichtig ist daher, dass wir seitens der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Wir sind noch am Anfang, aber wir setzen hier step-by-step die richtigen Schritte“.

Dies unterstrich abschließend auch Agnes Sirkka Prammer: „Es geht genau darum, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen, dass wir auch hier Großevents abhalten können.

Was wir bereits tun – es gibt die bereits angesprochene Arbeitsgruppe, die ein sehr wichtiges Asset ist. Aus dieser AG ist das Handbuch hervorgegangen, das auch international angefragt wird. Da geht Österreich tatsächlich voran und setzt international Benchmarks, worauf wir sehr stolz sein können.

Ein weiterer Schritt kann sein, dass man versuchte auch für internationale Events Standards zu setzen, und die Art des Dialogs und des Austauschs innerhalb der AG auf eine höhere Ebene zu setzen. Wir müssen international unsere Stimme erheben und für Menschenrechte eintreten, und dafür eintreten, dass Sport und Menschenrechte gemeinsam gesehen werden müssen. Auch wenn man bei einem Sportereignis die Realität ausblenden will, sie bleibt trotzdem bestehen. Man muss sich dies immer vor Augen halten und Missstände immer ansprechen“.

Laut Prammer habe die Austragung eines Events wie in Katar daher auch einen positiven Aspekt, denn dadurch wurden Dinge angesprochen, die sonst international wenig Aufmerksamkeit bekommen hätten. Wichtig sei hier allerdings, dass langfristig hingeschaut und versucht werde, Bedingungen zu schaffen, die Länder auch im Nachhinein in die Pflicht nehmen, sich an Versprechungen zu halten. Und das müsse auf politischer Ebene passieren, denn nach Abhaltung eines Großevents sei der Sport dann weg.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Grünen Klub im Parlament sowie der fairplay Initiative am Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC) im Rahmen des Projekts Unser Spiel für Menschenrechte. Wir bedanken uns für die Unterstützung der Austrian Development Agency (ADA) und des Sportministeriums (BMKÖS), das durch den Leiter der Abteilung Sport und Gesellschaft, Dieter Brosz, vertreten war.

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