Unterstützung für Basisinitiativen & Amateur*innenvereine

Seit der Gründung der fairplay Initiative 1997 wurden einige wichtige Fortschritte hinsichtlich der Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball gemacht, trotzdem sind diskriminierende Handlungen und Verhaltensweisen längst nicht aus den Stadien verschwunden. Wir müssen nach wie vor regelmäßig miterleben, wie Schwarze und anderen Minderheiten angehörende Spieler*innen offen beschimpft werden. Dies geschieht sowohl auf der Ebene des Profifußballs als auch bei kleineren Vereinen. Des Weiteren fühlen Migrant*innen und ethnische Minderheiten sich immer noch von den existierenden Fußballstrukturen ausgeschlossen. Auch Homophobie, also schwulen- und lesbenfeindliche Gesänge, Aussagen, Darstellungen und Verhaltensweisen, ist gang und gäbe im Fußball, ebenso wie der Ausschluss oder die Minderbewertung von Frauen und Mädchen – als Fans ebenso wie als Spielerinnen. Es gibt aber auch viele fußballbegeisterte Menschen, die gegen diese Missstände aktiv werden wollen und Zeichen setzen. Diese Menschen wollen wir unterstützen!

Aus diesem Grund haben sich 2009 fairplay und tipp3 dazu entschlossen, einen Projektpool ins Leben zu rufen, der es engagierten Menschen und Gruppen ermöglichen soll, gegen Rassismus, Diskriminierung, Homophobie und Sexismus sowie zur Unterstützung von Betroffenen im Fußball aktiv zu werden. Um die Organisation von antidiskriminatorischen Veranstaltungen und Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Stadien zu erleichtern, kann bei fairplay eine finanzielle Unterstützung beantragt werden. Nach der Bearbeitung des Unterstützungsantrags können eingereichte Projekte mit bis zu 400 Euro unterstützt werden.

Da der von tipp3 ermöglichte Projektpool aus rechtlichen Gründen nur Aktivitäten im Erwachsenenbereich unterstützen kann, versuchen wir Unterstützungsanfragen im Kinder- und Jugendbereich durch andere Mittel zu unterstützen.

fairplay unterstützt auch gerne in der Planung von Projekten und Veranstaltung, bei der Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Facebook, Instagram) und stellt auch gerne Infomaterial zur Verfügung. Aber auch wenn keine finanzielle Hilfe nötig ist, freuen wir uns darauf, von euren Ideen, Initiativen und Aktivitäten zu erfahren und auf unserer Homepage bzw. in unseren sozialen Medien darüber zu berichten.

Neben Projekten gegen Antidiskriminierung hatten wir in den vergangenen Jahren internationale Projekte zu Homophobie im Sport. Heuer wollen wir auch verstärkt das Thema Antisemitismus einbeziehen.

Seit einigen Jahren arbeitet die fairplay Initiative verstärkt im Bereich Sport & Inklusion, um engagierte Initiativen und Vereine unterstützen zu können, die Projekte und Aktivitäten für und mit Flüchtlingen im Bereich des Sports starteten. Auch im fairplay Projektpool setzen wir auf Aktivitäten, die sich mit der Flüchtlingsthematik auseinandersetzen.

Schwerpunkt 2022: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und Menschenrechte im Fußball

Ein weiteres Themengebiet ist „Sport & Entwicklung & Menschenrechte“. Dieses Thema ist im Zuge der Vergabe von Sportgroßereignissen an Länder wie Brasilien, Russland, Katar, China in der Öffentlichkeit und medial breiter diskutiert worden. In Bezug auf die Themen „Entwicklung & Menschenrechte“ legen wir auch seit einiger Zeit einen Fokus auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO (SDGs), bei deren Verabschiedung in der Erklärung der Agenda 2030 explizit auf die Rolle des Sports für sozialen Fortschritt hingewiesen wird.

Da wir dieses Jahr aufgrund der Olympischen Spiele in Peking sowie der FIFA WM in Katar den Schwerpunkt „Sport & Menschenrechte“ haben, möchten wir heuer insbesondere Projekte, die auf „Menschenrechte“ hinweisen, unterstützen. Ein zentrales Anliegen der fairplay Initiative ist es, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung auf die Sportplätze dieses Landes zu tragen und dort populär zu machen.  

Beide Sportgroßereignisse werfen schon im Vorfeld große Schatten, vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. So kommt es in Katar zu gravierenden Verletzungen der Arbeitsrechte, aber auch der Frauen- und Kinderrechte. Die Olympischen Spiele und die Fußballweltmeisterschaft der Männer bieten ein enormes Potenzial und ein nicht zu verpassendes Momentum, um im Zuge des Ereignisses für globale Gerechtigkeit, Gleichheit und das Einhalten der Menschenrechte einzutreten.

Beispiele für SDGs, die aus der Sicht des Sports relevant sind, sind:

  • SDG 1 (keine Armut)
  • SDG 3 (Gesundheit)
  • SDG 5 (Geschlechtergleichstellung)
  • SDG 10 (Weniger Ungleichheit)
  • SDG 12 (verantwortungsvoller Konsum)
  • SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz)
  • SDG 16 (Frieden und Gerechtigkeit)
  • SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele)

Beim Antrag muss das eingereichte Projekt zumindest einem der Themen zugeordnet werden.

Kriterien

Wir hoffen natürlich, dass wir alle eingereichten Projekte unterstützen können. Um es euch bei der Planung eurer Aktionen und uns bei der Auswahl von Bewerbungen leichter zu machen, haben wir folgende Kriterien eingeführt:

  • Die Aktion steht im Zusammenhang mit zumindest einem der Themengebiete.
  • Euer Projekt basiert auf der Idee von Partner*innenschaften und der Miteinbeziehung von Basisorganisationen (Fangruppen, NGOs, Amateur*innenvereine, …)
  • Eure Zielgruppe sind Erwachsene über 18 Jahre! (nur bei einer Unterstützung durch den tipp3-Projektpool)
  • Die Aktivitäten finden in Österreich statt.

https://www.fairplay.or.at/service/kleinprojektepool#top