Treffen der AG Sport und Menschenrechte

Im Mittelpunkt stand die Situation iranischer Sportler*innen.

In der Arbeitsgruppe Sport und Menschenrechte, die am 2.  März 2023 im Haus des Sports stattfand, standen weltpolitische Themen und deren Auswirkungen auf den heimischen Sport zur Diskussion. Zahlreiche Sportfach- und dachverbände, das ÖOC und ÖPC sowie Vertreter*innen des Sportministeriums und von NGOs aus dem Menschenrechtsbereich diskutierten die Zulassung russischer und belarussischer Athlet*innen zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 und vor allem die Situation iranischer Sportler*innen.

Iranische Sportler*innen protestieren gegen Diktatur 

Zum Hintergrund: Seit September 2022 gehen die Menschen in Iran einmal mehr auf die Straße und erheben unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimmen gegen ein unterdrückerisches Regime. Auslöser der landesweiten Massendemonstrationen in Iran ist der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie fiel in Polizeigewahrsam ins Koma, nachdem sie in Teheran von der sogenannten Sittenpolizei festgenommen wurde. Ihr Kopftuch habe ihr Haar nicht vorschriftsmäßig bedeckt, so der Vorwurf. Amini starb drei Tage nach ihrer Festnahme.

Seitdem werden die Proteste immer größer und heftiger. Nach Einschätzung von Amnesty sind seit Beginn der Proteste mehr als 500 Menschen getötet und fast 20.000 Demonstrierende festgenommen worden. Auch Sportler*innen sind von den Protesten betroffen. Viele Sportler*innen nützen ihre Vorbildwirkung und ihre eigene Handlungsmacht, um international auf die Missstände im Iran aufmerksam zu machen.

Das im Vorfeld von Michael Fanizadeh (VIDC) erstellte Memo, welches die aktuelle Situation iranischer Sportler*innen wiedergibt und auch einzelne Schicksale vor Ort beleuchtet, diente als Grundlage der Diskussion möglicher Handlungsfelder der verschiedenen AG-Mitglieder.
Als Beispiel wurde die Möglichkeit der Aufnahme von sogenannten „Patenschaften“ für iranische Sportler*innen in der AG angesprochen: Bereits im Jänner hat das VIDC eine politische Patenschaft für eine der prominentesten Frauenrechtsaktivist*innen im Iran, Mozhgan Keshavarz, übernommen.

Im April erfolgte nun eine die Patenübernahme von 183 Inhaftierte durch verschiedene österreichische Bundesrät*innen und Nationalabgeordnete, sowie die Aussendung eines öffentlichen Briefes, in dem Sportminister Werner Kogler die Freilassung des im Iran zum Tode verurteilten Karatemeister Saleh Mirhashemi fordert.

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