Rassismus gegen Sukuta-Pasu im Rieder Stadion

FairPlay-Stellungnahme zum Vorfall beim Spiel SV Ried – SK Sturm Graz. Antirassismusaktionen bei den kommenden Heimspielen.

Am 9. März 2013 kam es beim Bundesliga-Spiel SV Josko Ried – SK Puntigamer Sturm Graz zu rassistischen Bekundungen im Rieder Stadion. Eine hörbare Minderheit im Westsektor beleidigte den Sturm Graz Angreifer Richard Sukuta-Pasu mittels rassistischen „Urwaldlauten“.

 

Im Interview mit<link http://www.news.at/a/rassismus-fussball-sukuta-pasu-ried-2013 _blank external-link-new-window news.at> News.at</link> vom 14. März sagt Sukuta-Pasu: „Während des gesamten Spiels gab es Affengeräusche und rassistische Beleidigungen aus einer Ecke des Stadions. Als Profi-Fußballer habe ich zunächst versucht, das zu ignorieren, mich davon nicht ablenken zu lassen und meinen Job auf dem Spielfeld so gut wie möglich zu erledigen. Nach meinem Siegtor in der 85. Minute ist mir aber der Kragen geplatzt. Ich bin in die Richtung dieser Ried-Fans gelaufen, um ihnen zu zeigen, dass ich ihr Verhalten nicht toleriere. Als Reaktion kamen wieder diese Affengeräusche – und der Schiedsrichter hat mir die Gelbe Karte gezeigt."

 

SV Ried-Manager Stefan Reiter bestätigte den Vorfall auf der Vereinshomepage. Die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel. war in den vergangenen Tagen mit den Vereinen und der Österreichischen Fußball-Bundesliga in Kontakt, um den Vorfall aufzuarbeiten.

 

Nachdem Sukuta-Pasu die diskriminierenden „Affenlaute“ gemeldet hatte, wurde der SK Sturm Graz sofort aktiv und hat mit der Bundesliga Kontakt aufgenommen. In einer Pressemitteilung betonte Vorstand Georg Pangl am 10. März, dass „Rassismus im Fußball keinen Platz“ habe und dass die ÖFBL „Causa genau prüfen“ werde.

 

Gestern erhielt FairPlay-VIDC die Information, dass beim Gremium Senat 1 wegen des Verdachts rassistischer Äußerungen ein Verfahren eingeleitet wurde.
„Nach genauer Prüfung der schriftlichen Stellungnahme vom SK Puntigamer Sturm Graz und auch des betroffenen Spielers selbst, steht der Verdacht im Raum, dass der Spieler Richard Sukuta-Pasu aus dem Fansektor der SV Josko Ried mit „Affenlauten“ konfrontiert wurde. Die Einleitung des Verfahrens ist somit der nächste klare Schritt, denn Rassismus darf im Fußball keinen Platz haben! Das unabhängige Gremium des Senat 1 der Österreichischen Fußball-Bundesliga wird nun auf Basis der ergangenen Unterlagen über die weitere Vorgehensweise in dieser Causa entscheiden“, so Bundesliga-Vorstand Georg Pangl.

 

FairPlay-VIDC begrüßt eine zügige und genaue Untersuchung der Vorfälle.

SV Ried: „Keinen Millimeter Spielraum“

 

Die Stellungnahme der SV Ried auf der Vereinshomepage ist ein positives Beispiel für den nötigen offenen Umgang mit Problemen in Bezug auf Rassismus. SVR-Manager Stefan Reiter kündigt an: „Bei uns im Verein hat es bei rassistischem Fehlverhalten nie einen Millimeter Spielraum gegeben. Wir werden immer mit aller Konsequenz und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen vorgehen.“

 

Von Seiten der SV Ried wurde den Berichten ernsthaft nachgegangen, der Vorfall öffentlich thematisiert und Maßnahmen angekündigt. Im Kontakt mit FairPlay-VIDC hat die SV Ried angekündigt, beim kommenden Heimspiel eine Antirassismusaktion durchzuführen.

 

SK Sturm-Aktion gegen Rassismus

 

SK Sturm Graz ist den vergangenen Jahren immer wieder von sich aus gegen Diskriminierung vorgegangen. Nach dem Vorfall in Ried hat der Verein FairPlay kontaktiert und Maßnahmen eingeleitet, um <link http://www.sksturm.at/news/singleviewfallback/news/sturm-gegen-rassismus-im-stadion-ein-zeichen-setzen/ _blank external-link-new-window "„Sturm gegen Rassismus“ – Im Stadion ein Zeichen setzen">beim Heimspiel gegen FC Wacker Innsbruck am 16. März aktiv gegen Rassismus</link> aufzutreten. Die Spieler werden während der Aufstellung „SK Sturm gegen Rassismus“-T-Shirts tragen und ein Vereinstransparent mit einer Antirassismus-Botschaft präsentieren. Auch die Fans haben angekündigt, so wie der Verein ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball zu setzen. Kurz entschlossen unterstützt der FC Wacker Innsbruck die Aktion, dessen Spieler hinter einem „Fußball gegen Rassismus“-Transparent von FairPlay Aufstellung nehmen werden.

 

Im Februar 2012 präsentierten der ÖFB, die Österreichische Fußball-Bundesliga und die Initiative FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel ein gemeinsam entwickeltes Prozedere mit einem 5-Schritte-Plan, um diskriminierende Vorfälle im Fußball zu melden und zu dokumentieren.

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