Kick-off zur Arbeitsgruppe für Geschlechtliche & Sexuelle Vielfalt im Sport 

Am 2. Februar trafen sich erstmals fairplay, Skate Austria, 100% Sport, Vienna Roller Derby und 26 Vertreter*innen aus dem organisiertem Sport & NGOs.


Am 2. Februar trafen sich erstmals auf Einladung von fairplay, Skate Austria, 100% Sport und Vienna Roller Derby 26 Vertreter*innen aus organisiertem Sport & NGOs, um sich zum Thema Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt im Sport auszutauschen. 

Warum Geschlechtervielfalt? 

Vielfalt, Inklusion und der Abbau von Diskriminierung sind Themen, mit denen sich der Sport auseinandersetzen muss: Aktuell werden Menschen aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität vom Sport ausgeschlossen. Der organisierte Sport basiert auf einem binären System, also dass immer in Frauen und Männer bzw. Mädchen und Burschen eingeteilt wird. Doch die Realität ist diverser. Transfrauen* und -männer*, intergeschlechtliche Menschen oder jene, die nicht-binär sind, sich also keiner Geschlechterkategorie zuordnen wollen/können, stehen im Sport vor großen Herausforderungen1. Einerseits gibt es viel Unwissen im organisierten Sport über Geschlechtervielfalt und auch wenige Hilfestellungen und Erfahrungswerte, andererseits bestehen Ängste, wenn es darum geht, Wettbewerbskategorien inklusiver zu gestalten, so dass sich beispielsweise alle Athlet*innen jener Kategorie selbst zuordnen können, mit der sie sich identifizieren. 

Handlungsbedarf 

Insbesondere im Breitensport, dessen Hauptaufgabe es ist, möglichst viele Menschen in Bewegung zu bringen, gibt es dringenden Handlungsbedarf aus drei Gründen: 

1) Es gibt Menschenrechte und das Recht auf Teilhabe und Inklusion auch im Sport. 

2) Es gibt den Bedarf und die Nachfrage seitens aktuell ausgeschlossener Gruppen. 

3) Seitens des IOC gibt es die Handlungsanforderung an die Fachverbände, sich sportartspezifische Lösungen zum Thema zu überlegen, die einerseits sinnvoll für den Sport sind, andererseits inklusiv und antidiskriminierend sind. 

Offener Austausch & Best Practices 

Um der Situation Abhilfe zu leisten, hat die fairplay Initiative 2022 das europaweite Projekt „Sport for all Genders and Sexualities - Tackling Sexism, Trans- and Homophobia in European Grassroots Sport” (SGS) gestartet. Es zielt darauf ab, eine Sportkultur voranzutreiben, die allen Menschen ungeachtet von Geschlecht (weiblich, männlich, trans, inter, nicht-binär) und sexueller Identität (schwul, lesbisch, bi- oder heterosexuell) offensteht. Neben handlungsorientierter Forschung, um Ausgrenzungen von Frauen und queeren Menschen benennen zu können, werden auch Guidelines, Sensibilisierungs-Trainings und Kampagnentools entwickelt. 

Im Rahmen dieses Projekts werden in fünf europäischen Ländern Arbeitsgruppen für geschlechtliche & sexuelle Vielfalt im Sport mit relevanten Stakeholdern eingerichtet. Diese sollen sich zum Thema austauschen und beraten: Ideen und Ergebnisse des Projekts kritisch begleiten und an die konkreten Bedarfe des (organisierten) Breitensports anpassen sowie in den Sport tragen. So dass wir gemeinsam praktikable, nachhaltige und inklusive Lösungen und Hilfestellungen für den Breitensport finden. 

Kick Off 

Anfang Februar hat sich die österreichische Arbeitsgruppe für Geschlechtliche & Sexuelle Vielfalt im Sport erstmals am VIDC getroffen. Interesse & Bedarf sind offensichtlich vorhanden: Neben 4 NGO-Vertreter*innen nahmen 10 Kolleg*innen aus Fach- sowie 2 aus Dachverbänden teil, 2 LGBTIQ+ Interessensvertretungen, 4 Sportvereine, 3 Vertreter*innen aus der Sportpolitik sowie Sport Austria waren ebenso dabei. 

Ziele und Hintergrund der Arbeitsgruppe wurden vorgestellt, die Organisationen haben sich kennengelernt und Herausforderungen bzw. den Status Quo der Umsetzung von Geschlechtervielfalt in ihrer Organisation benannt. Good Practice Beispiele aus Österreich wurden präsentiert. Die Arbeitsgruppe wird sich künftig drei Mal pro Jahr treffen und immer eine Fragestellung/ein Thema im Detail bearbeiten. Der nächste Termin findet Ende Mai statt. 

Konkret & einfach 

Einige Sachen waren auch nach dem Kick-Off schon klar: Einfache, schnelle Lösungen gibt es meistens nicht und alle Menschen haben das Recht, am Sport teilzuhaben. Und manchmal ist es dann doch einfacher als man denkt, wenn man dort ansetzt, wo man selbst etwas verändern kann: So gibt es schon Vereine, die Spieler*innen jedweder geschlechtlichen Identität einladen und beispielsweise Frauen* sehr offen definieren – damit ist zumindest die grundsätzliche Inklusion am Trainingsbetrieb möglich. 

Inspirierende Best Practice Beispiele aus Europa findet ihr hier auf unserer fairplay education-Plattform. 

Du willst Teil der AG Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt im Sport sein und dazu beitragen, den österreichischen Sport inklusiver zu machen?
Dann melde dich gerne bei staritz [AT] vidc [DOT] org / Nikola Staritz (Projektleitung, fairplay)

https://www.fairplay.or.at/news/news/page?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1483&cHash=91a425b5bcced2bfd6841e84f5680c2d#top

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