Jugend gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung

Das partizipative Projekt „ALLTAG-RASSISMUS“ wurde von der MOJA – Mobile Jugendarbeit gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt. Heraus gekommen ist eine Ausstellung, in der die BetrachterInnen mit Auswüchsen von Fremdenfeindlichkeit und Betätigungen in nationalsozialistischem Sinne konfrontiert werden.

Das Projekt ist ein Aufruf zu mehr Zivilcourage, der gegen Feindbilder erzeugende Verallgemeinerungen und Ausgrenzung wirken soll. Im täglichen Leben ist man immer wieder mit Formen des so genannten „Alltagsrassismus“ konfrontiert. Vorwiegend zeigt er sich durch den Sprachgebrauch – sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen. Diese Form der Ausgrenzung kann für Jugendliche ein Instrument sein, um sich gesellschaftlich und politisch, aber vor allem persönlich in der Erwachsenenwelt zu positionieren.

 

Doch bei näherer Betrachtung sind jene Äußerungen, die sich gegen „Randgruppen“ richten, nicht primär als politisch motivierte Meinungsverlautbarungen einzustufen. Die provokanten Schimpftiraden - vor allem gegen MigrantInnen, "exotisch" erscheinende Religionsgemeinschaften oder homosexuelle Mitmenschen sind als pubertäres Abgrenzungsverhalten und provozierendes In-Frage-Stellen (und dabei Grenzen ausloten) zu begreifen, gegenüber Themen, zu denen viele Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag kaum bis gar keinen Bezug haben. Nur im Sinne des Wortes sind diese Untergriffe "Fremden-Feindlich", da sie sich eben gegen "Unbekanntes" richten.

 

Keine „Jugendsünde“

 

Für die ProjektbetreiberInnen sei dennoch unmissverständlich klar gestellt, dass jugendlicher Faschismus niemals als „Jugendsünde“ abgetan werden darf! Deren Aufgabe ist es, Jugendliche dabei zu unterstützen, eigene Meinungen und Haltungen auszubilden, indem wir ihnen die nötigen Informationen zu ihren Themen anbieten. Daher wurde ein Aufruf an alle Jugendlichen gestartet, ausgrenzende Aussagen in der Öffentlichkeit zu fotografieren und zu dokumentieren. So können sie dazu beizutragen, dass Hetze jeglicher Art - egal gegen wen sie gerichtet ist - nicht unbeachtet bleibt.

 

Über eineinhalb Jahre lang haben Jugendliche jene Spuren fotografiert, um daraus diese Ausstellung zu gestalten. Dabei haben sie auch immer wieder Anregungen gegeben, welche Inhalte mit eingearbeitet werden sollten, um das Thema möglichst ganzheitlich zu erfassen (z.B. Zahlencodes und Symbole rechtsextremer Gruppierungen, Hetze verbreitende Musik, rechtliche Konsequenzen).

 

In den zahlreichen Rückmeldungen der jugendlichen BesucherInnen der Ausstellung steckt der unmissverständliche Auftrag an die Erwachsenenwelt: "Wir wollen nicht in einer von Fremdenfeindlichkeit geprägten Welt leben!"

 

Große Vernissage

 

Am 9. November 2009 wird die Wanderausstellung um 19 Uhr in der Galerie "unter´m Dach" im Event- & Kulturcenter Bettfedernfabrik in Oberwaltersdorf präsentiert. Alle BesucherInnen sind eingeladen, hinzuschauen, den Blick zu schärfen, Verallgemeinerungen zu hinterfragen, Unterscheidungen vorzunehmen, und sich persönlich zu den gezeigten Aussagen zu positionieren.

 

Führungen sind in der Zeit von 10. bis 20. November Montags - Freitags ab 10 Uhr möglich.
Um vorige Terminabsprache wird gebeten.
Kontakt: 0699 11047616 oder <link info@moja.at - mail>info@moja.at</link>
Schulklassen sind herzlich willkommen und bekommen ein ca. 2-stündiges Programm, sowie Material zum Weiterarbeiten an der Thematik im Unterricht. Einige dieser Materialien wurden von FairPlay-vidc zur Verfügung gestellt.

 

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