Ballesterer 95: Das Recht der §tärkeren

Der Schwerpunktartikel der aktuellen Ausgabe beschäftigt sich mit dem Delikt Landfriedensbruch.

Während derzeit im Wiener Landesgericht ein Prozess gegen Rapid-Fans wegen des Vorwurfs des Landfriedensbruchs geführt wird, verhandelt die ballesterer-Redaktion in der aktuellen Ausgabe das schwierige Verhältnis zwischen Fußballfans und Justiz. Seit dem 16. September ist der neue ballesterer im österreichischen Zeitschriftenhandel erhältlich.

 

Moritz Ablinger, Stefan Kraft und Jakob Rosenberg beschäftigen sich im Schwerpunktartikel mit dem „Recht der Stärkeren“ und dem Delikt Landfriedensbruch. Lange war der Paragraf 274 ein vergessener Tatbestand aus dem Strafgesetzbuch, ehe er vor einigen Jahren wiederentdeckt und bevorzugt gegen Fans eingesetzt wurde. Für die Recherchen sprach das Schwerpunktteam mit Vertreter_innen der Polizei und der Staatsanwaltschaft ebenso wie mit Fans, Anwälten, Politikern und Prozessbeobachtern. Im großen Interview sagt SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim, dass der Paragraf derzeit nicht im Sinne des Gesetzgebers angewendet werde, und kündigt noch für dieses Jahr eine umfassende Reform an.

 

Auch außerhalb des Schwerpunkts nehmen aktuelle politische Debatten einen Teil des Heftinhaltes ein. So hat sich Martin Hanebeck unter schottischen Fans umgehört, ob sie das Referendum zur Unabhängigkeit unterstützen oder ablehnen. Der heimischen Bundesliga widmet sich Peter Wagner mit einer Analyse des Auf und Ab beim SK Sturm, während Benjamin Schacherl Altach-Trainer Damir Canadi interviewt hat. Der Aufsteiger-Coach will in Vorarlberg nicht mauern, sondern eine eigene Spielphilosophie entwickeln. Strenge Regulierungen von Fahnenlängen und Doppelhaltern in deutschen Fankurven schildert Nicole Selmer in ihrem Artikel. Und in der Rubrik „Lost Grounds“ lässt Klaus Federmair noch einmal das Inönü-Stadion in Istanbul hochleben.

 

Außerdem im neuen ballesterer: eine Reportage vom nördlichsten Stadtderby der Welt, ein Ausblick auf das Länderspiel zwischen Österreich und Montenegro und ein Besuch im andalusischen Bergbaudorf Minas de Riotinto, wo einst die Wiege des spanischen Fußballs stand – oder auch nicht.

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