Studie zu Homophobie im österreichischen Sport

Von Oktober 2015 bis Oktober 2016 arbeitete fairplay im Auftrag des Sportministeriums an einer Studie zu Homophobie & Diskriminierung im organisierten Sport. Diese brachte erste Daten zum Thema Homophobie in Österreich bringen. Die Studie wurde vom Ministerium nicht veröffentlicht.

Hintergrund zur Studie

Das Problembewusstsein für Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung (Homophobie) im Sport ist in den letzten Jahren gewachsen. Homophobe Sprüche, Transparente und psychische wie physische Übergriffe von Trainer_innnen, Fans, Spieler_innen und Funktionär_innen sind aber nur der sichtbare Ausdruck des Problems. Eine allgemeine „Kultur und Norm der Männlichkeit“, die Frauen und als homosexuell Identifizierte als „Abweichung“ und unterlegen festschreibt, bildet das Fundament für homophobe Stereotype. Das führt dazu, dass Sport zur Fortschreibung von Diskriminierung in unserer Gesellschaft aktiv beiträgt und Menschen, die geltenden Normen nicht entsprechen, beispielsweise LGBTIQs, ausgeschlossen werden.

Gerade Sport aber hat durch seine Beliebtheit und Zugänglichkeit auch große Potentiale um Stereotype und Ungleichheiten zu überwinden – um dieses Potential bestmöglich auszuschöpfen, müssen die Grundlagen von Diskriminierung im Sport genauer erforscht werden um in einem zweiten Schritt Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Die Studie

In Österreich gibt es trotz des Wissens um die Verbreitung von Homophobie insbesondere im Sport bisher keine empirischen Daten. Diese sind aber notwendig zur Identifikation der vielschichtigen Ebenen und Wirkweisen, die Homophobie hat, und der konkreten Barrieren, die vor allem jugendliche LGBTIQs davon abhalten, im Vereinssport aktiv zu werden. Mit der Studie, die Homophobie im organisierten Sport (Vereine, Verbände) erfasste, liegt erstmals in Österreich eine empirisch fundierte Analyse des Status Quo vor.

Ziel

Der Zweck der Studie ist in erster Linie, aufgrund der gewonnenen empirischen Grundlagen konkrete Maßnahmen gegen das Problem der Homophobie zu entwickeln um allen gesellschaftlichen Gruppen einen offenen und gleichberechtigten Zugang zum Sport zu ermöglichen.

Output

  • Umfassende, evidenzbasierte Studie über Homophobie im organisierten Sport
  • Identifikation von Aspekten und Wirkweisen von Homophobie im Vereinssport
  • Handlungsempfehlungen für den organisierten Sport

Projektleitung: fairplay-VIDC (Mag.a Nikola Staritz MA) | Zeitraum: 10/2015-10/2016
Gefördert aus Mitteln des Österreichischen Sportministeriums

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